Dortmund – Eine Straße in der Dortmunder Nordstadt trägt nun den Namen einer türkischen Ärztin. Ein Zeichen für das multikulturelle Zusammenleben.
Bereits im vergangenen November hatte die Bezirksvertretung für die Umbenennung in Dr.-Safiye-Ali-Straße gestimmt.
Safiye Ali wurde am 2. Februar 1894 in Istanbul als jüngste von vier Schwestern geboren und war die erste türkische Ärztin. Sie entstammte einer Familie der Istanbuler Oberschicht: Ihr Vater Ali Kirat Pascha war Berater der osmanischen Sultane Abdülaziz und Abdülhamit II.
Da Ali als Frau im Osmanischen Reich nicht studieren durfte, nahm sie ein Medizinstudium in Würzburg auf, das sie nach fünf Jahren mit einer Dissertation abschloss. Nach dem Studium spezialisierte sie sich auf Kinder- und Frauenheilkunde. Zuletzt praktizierte sie auch in Dortmund, wo sie 1952 starb. Sie gilt in der Türkei als Wegbereiterin für Frauen in der Medizin.
70 Jahre nach ihrem Tod würdigte die Stadt Dortmund nun ihre Verdienste als Medizinerin und Frauenrechtlerin. Im Beisein des türkischen Honorarkonsuls Taylan Özgür Aydin wurde am Mittwoch die „Dr. Safiye Ali-Straße“ offiziell eingeweiht.
Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum (Grüne) sah in der Umbenennung ein „wichtiges Zeichen.“ Auch das Stadtarchiv hatte die kolonialistische und militaristische Vergangenheit von Graf von Spee als „politisch belastet“ kritisiert.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde von Spee von den Nazis verehrt, kritisierte Rosenbaum gegenüber der Ruhr Nachrichten. In Dortmund gebe es „kein Platz für Kolonialisten und Nazi-Heldenfiguren in der Nordstadt“, hieß es in einer Pressemitteilung.
Safiye Ali’nin adının Almanya’da bir sokağa verilmesi, onun insanlığa ve topluma olan katkılarını yansıtıyor. İnsanlık olarak onun anısını yaşatmaya devam ederek, yardım ve dayanışmanın gücünü daha ileri taşıyoruz. (2/4) #SafiyeAli https://t.co/zR47B8Vgmf
— Prof. Dr. Fatma Meriç Yılmaz (@FatmaMericYlmaz) August 17, 2023
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