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Ankara: US-Botschafter ins Außenministerium einbestellt

Der US-Botschafter in Ankara wurde ins Außenministerium einbestellt. Berichten zufolge war der Grund eine zuvor von der US-Botschaft herausgegebene Warnung.

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Ankara – Der US-Botschafter in Ankara, Jeffry L. Flake, wurde am Sonntag ins Außenministerium einbestellt. Medienberichten zufolge war der Grund eine zuvor von der US-Botschaft herausgegebene Warnung.

Die Botschaft hatte in einer Warnung auf ihrer Website amerikanische Bürger aufgefordert, sich vor einer „Großdemonstration“ in Istanbul am Samstagabend in Acht zu nehmen und bezog sich dabei auf eine Versammlung der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP).

In der Warnung der Botschaft hieß es, es bestehe „eine hohe Wahrscheinlichkeit“, dass die türkische Polizei ähnliche Maßnahmen wie in der Vergangenheit ergreifen werde, „einschließlich Wasserwerfer, Tränengas und nicht-tödliche Geschosse“.

„Vermeiden Sie Demonstrationen und Proteste, da diese unvorhersehbar sind und manchmal gewalttätig werden können“, hieß es in der Warnung, die eine Reihe von Maßnahmen auflistete, die US-Bürger zu ihrer Sicherheit ergreifen können.

Das türkische Außenministerium habe unterstrichen, dass die Warnung den falschen Eindruck erwecke, dass die Türkei unter einem ernsten Problem leide, und dies sei „nicht akzeptierbar“. Das Treffen am Samstag sei „ohne Zwischenfälle“ verlaufen. Die türkische Seite habe zudem ihre Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass derartige Warnungen in Zukunft auf der Grundlage von Fakten getroffen werden, unabhängig davon, ob es sich um Reiseempfehlungen oder Warnungen vor Demonstrationen handelt.

In einer Retourkutsche veröffentlichte die türkische Polizei eine fast wortgleiche Warnung der US-Botschaft in der sie türkische Bürger vor Reisen in die USA warnt. In der Mitteilung wurde auf die Gefahren „von Veranstaltungen mit breiter Beteiligung“ hingewiesen.

„Obwohl die Polizei in den Vereinigten Staaten bei Protesten mit breiter Beteiligung Maßnahmen ergreift, ist zu bedenken, dass (die Polizei) scharfe Kugeln, Elektroschockwaffen und Tränengas eingesetzt hat. Solche Organisationen sind schwer zu kontrollieren und können in Gewalt eskalieren“, heißt es in der Warnung.

Sie rief die türkischen Bürger auf, Menschenansammlungen zu meiden, keine „Aufmerksamkeit zu erregen“ und sich von den Orten der Proteste fernzuhalten. In einer Erklärung des Außenministeriums wurde dieselbe Warnung wiederholt und die Türken in den Vereinigten Staaten aufgefordert, sich zurückhaltend zu verhalten und den Medien auf aktuelle Informationen zu folgen. Es war unklar, auf welche Proteste sich die türkischen Behörden bezogen, aber in den Vereinigten Staaten gab es immer wieder Proteste, die gewalttätig wurden, vor allem wegen rassistischer Ungerechtigkeit.

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