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Historie
Kreuzigung und Glücksspiel – Gewalt im Alten Rom

In den Archiven der University von Otago in Neuseeland befindet sich ein interessantes Dokument, welches die Zusammenhänge der antiken Kreuzigungen als römischen Staatsterror im Zusammenhang mit den Folterberichten der Siebziger und Achtziger Jahre in Lateinamerika untersucht. Beide Beispiele würden erkennen lassen, wie autoritäre Regime bis heute staatlichen Terror nutzen würden und sexuelle Gewalt bereits bei den Kreuzigungen der Römer weit verbreitet gewesen sein soll.

(Foto: Pexels)
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In den Archiven der University von Otago in Neuseeland befindet sich ein interessantes Dokument, welches die Zusammenhänge der antiken Kreuzigungen als römischen Staatsterror im Zusammenhang mit den Folterberichten der Siebziger und Achtziger Jahre in Lateinamerika untersucht. Beide Beispiele würden erkennen lassen, wie autoritäre Regime bis heute staatlichen Terror nutzen würden und sexuelle Gewalt bereits bei den Kreuzigungen der Römer weit verbreitet gewesen sein soll.

Schon in der Antike könnten laut diesem Dokument Kreuzigungen als eine Form sexueller Gewalt und Demütigung verstanden werden, die zuweilen sogar sexuelle Übergriffe eingeschlossen haben sollen. Die Kreuzigungen der Römer sollten nicht nur Leben beenden, sondern die Menschlichkeit in der öffentlichen Wahrnehmung vor dem eigentlichen Tod infrage stellen. Nach den Forschungen gäbe es ein Ritual: Die Opfer wurden öffentlich nackt gekreuzigt. In der damals patriarchalisch geprägten Gesellschaft traten Männer gegeneinander an, um ihre Männlichkeit als sexuelle Macht über andere zu demonstrieren. Durch öffentliches Zurschaustellen der nackten Gekreuzigten durch die Sieger, sei den Passanten und Zuschauern die sexuelle Dominanz übermittelt worden. Das Kreuz versinnbildlichte eine Darstellung des Opfers als jemanden, den entmannt wurde.

Es existierten verschiedene Arten der Kreuzigung, die je nach Körperhaltung die Genitalien besonders zur Schau stellen konnten. Der römische Historiker Seneca und auch Josephus berichteten, dass es bei den Römern durchaus enthusiastische Experimente mit Körperhaltungen bei Kreuzigungen gab. Es existieren Beschreibungen Senecas, dass Pfählen durch die Genitalien brutale Extremfälle darstellten. Dass diese Vorgehensweisen in Palästina stattfanden oder sie Jesus widerfahren sein könnten, wäre aber fraglich, da keine Hinweise darauf existierten – doch bewiese sie die hohe Gewaltbereitschaft bezüglich sexueller Übergriffe bei manchen römischen Kreuzigungen. Fakt wäre – jeder geleistete Widerstand gegen die Römer bedeutete nicht nur, sein Leben zu lassen, sondern gleichzeitig Menschenwürde und Ehre zu verlieren.

Es verwundere daher nicht, dass selbst die Evangelien auf die hohen Ausmaße von sexueller Demütigung hinweisen. Das wäre durch Erzählungen bewiesen, dass Jesus beschimpft, gepeitscht und am Ende gekreuzigt worden wäre. Auch die Überlieferungen aus der Antike und die von Johannes, Matthäus und Markus zeigten, dass es durchaus üblich gewesen wäre, die Opfer unbekleidet auszupeitschen. Man zog einen erwachsenen Mann vor der Geißelung aus und danach auf beleidigende Art und Weise wieder an. Danach wurde er von einer Gruppe römischer Soldaten bespuckt, verhöhnt und geschlagen. Nach Markus 15,20 sei Jesus danach wieder ausgezogen und für seinen letzten Weg durch die Stadt neu eingekleidet worden, während er bereits hier viel zu schwach war, um sein eigenes Kreuz mitzutragen. Anschließend hätte man ihn ein drittes Mal nackt vor eine ihn verhöhnende Schar Zuschauer zum Sterben gestellt. Durch diese Überlieferung würde bei der Misshandlung das sexuelle Element deutlich. Bei Kunstgemälden, die Jesus mit einem Lendenschurz zeigen, spielte man diese Tatsache herunter. Wahrscheinlich seien diese verstörende Elemente für die Bibel einfach weggelassen worden.

Der Drang, im militärischen Alltag Brutalität und Frustration durch sexuelle Gewalt zu kompensieren, hätte im Rückblick auf die Geschichte viele grausame Gewalttaten geschehen lassen. So berichteten auch Johannes, Markus und Matthäus von der Demütigung Jesu, die er vor der Kreuzigung von einer Gruppe römischer Soldaten erleiden musste. Außer Lukas berichten alle Evangelien, dass diese Soldaten ihn verhöhnt hätten. Das Zeichen für die Demütigung wäre die Dornenkrone gewesen, die sie ihm aufsetzten und ihm einen purpurnen Mantel anzogen – die Farbe die damals nur die Könige trugen, so das Dokument der University von Otago von David Tombs.

Glücksspiel im alten Rom – das berühmte Würfelspiel um das purpurne Gewand Jesu

In einem US-Monumentalfilm aus dem Jahr 1953 mit dem Titel „Das Gewand“ wird das Thema Glücksspiel im Zusammenhang mit der Kreuzigung und der Verhöhnung der Opfer aufgegriffen: Pontius Pilatus beauftragt den römischen Soldaten Marcellus mit der Kreuzigung Jesu. Sein Untergebener Demetrius, mittlerweile ein Anhänger Jesu, fleht umsonst um Gnade für den Verurteilten. Nach der Kreuzigung spielen die Soldaten ein Würfelspiel zu Füßen des sterbenden Gekreuzigten um das purpurne Gewand Jesu. Marcellus gewinnt, ein fürchterlicher Sturm zieht auf und Demetrius erhält den Befehl von Marcellus, ihm das Gewand schützend umzulegen. Sobald er das Gewand berührt, verfällt Marcellus in panische Angst.

Demetrius nimmt das Gewand und flieht zur christlichen Gemeinde. Marcellus fährt zum römischen Kaiser und gilt durch seine Albträume, Ängste und Visionen als Wahnsinniger. In seinem Wahn geht er auf der Suche nach dem Gewand nach Judäa, trifft Demetrius und Petrus und erfährt bei der erneuten Berührung die Erlösung und schließt sich den Christen an. Ob diese allseits bekannte Geschichte genauso der Wahrheit entspricht, ist jedoch nicht bekannt.

Der Anreiz, beim Glücksspiel zu gewinnen, ist auch heute ungebrochen. Doch die Hintergründe im Vergleich zum grausamen Würfelspiel des Marcellus sind völlig anders. In unserem digitalen Zeitalter dient Spielen der Unterhaltung – wie bei Online casino ohne lizenz in Deutschland.

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