Die Grünen in NRW fordern, als Konsequenz aus den Katastrophenfällen nach dem Unwetter wieder Sirenen zur Warnung der Bevölkerung aufzustellen.
„Es ist dringend notwendig, das System der Warnsirenen wieder aufzubauen“, sagte die Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag, Verena Schäffer, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Das funktioniert natürlich nur, wenn die Bürgerinnen und Bürger darüber aufgeklärt werden, welcher Warnton wie zu verstehen und wie darauf zu reagieren ist.“
Da es künftig wegen des Klimawandels häufiger Extremwetterereignisse geben werde, „müssen wir über Konsequenzen für den Katastrophenschutz diskutieren, dazu gehören unter anderem verpflichtende Katastrophenschutzbedarfspläne für die Städte und Kreise“. Vor den Überflutungen hätten die Unwetterwarnungen rechtzeitig vorgelegen.
Es stelle sich die Frage, „wann genau das NRW-Innenministerium von den Unwetterwarnungen wusste und mit welchem Nachdruck es die Städte und Kreise als Katastrophenschutzbehörden zum Handeln aufgefordert hat“.
Laut der Professorin für Hydrologie, Hannah Cloke, habe das europäische Hochwasser-Warnsystem Efas bereits vier Tage vor dem verheerenden Unwetter im Westen Deutschlands eine Warnung an deutsche Behörden abgegeben. „Die Tatsache, dass Menschen nicht evakuiert wurden oder die Warnungen nicht erhalten haben, legen nahe, dass etwas schiefgegangen ist“, so Cloke gegenüber der britischen Tageszeitung „The Times“. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ weiter berichtet, habe die Professorin selbst bei der Entwicklung von Efas mitgewirkt und zeigte sich bestürzt über fehlende Evakuierungen.