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Krim-Krise
Krim: Russland bezichtigt Deutschland der Lüge

Die Europäische Union greife auf alle möglichen Mittel zurück, um ihre Bürger davon abzuhalten die Krim-Halbinsel zu besuchen, einschließlich durch die Androhung von Sanktionen gegen potenzielle Touristen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums am Freitag. 

(Archivfoto: mfa russia)
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Moskau – Die Europäische Union greife auf alle möglichen Mittel zurück, um ihre Bürger davon abzuhalten die Krim-Halbinsel zu besuchen, einschließlich durch die Androhung von Sanktionen gegen potenzielle Touristen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums am Freitag.

Laut der russischen Diplomatin hat die Europäische Union ihren Bürgern mit Sanktionen gedroht, falls diese die Halbinsel Krim besuchen sollten, während sie den Bewohnern der Krim Visa verweigere und Reisemöglichkeiten blockiere. Wie die Nachrichtenagentur TASS weiter berichtet, dementierte Maria Sacharowa auch Anschuldigungen, wonach Russland die Einreise auf die Halbinsel nicht erlaube. Der ständige Vertreter Deutschlands bei der UN, Christoph Heusgen, „verstricke sich in Lügen“, so Sacharowa.

Russland habe stets Bereitschaft gezeigt, alle internationalen Mechanismen zur Überwachung der Menschenrechte in ihren Regionen, einschließlich der Krim, zu empfangen, unter der Bedingung, dass solche Missionen ordnungsgemäß dafür mandatiert sind.

„Wir begrüßen auch Besuche von Politikern, Journalisten und öffentlichen Aktivisten auf der Krim, weil wir denken, dass dies der effizienteste Weg ist, um die globale Gemeinschaft über die Situation auf der Halbinsel zu informieren“, zitiert die TASS Sacharowa weiter.

Die Außenministeriumssprecherin forderte die europäischen Diplomaten auf, die internationalen Formate nicht mehr zu nutzen, um unwahre Informationen über die Krim zu verbreiten.

Nach einem Referendum unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin am 18. März 2014 einen Vertrag über die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation. Die Volksabstimmung wurde bis heute international jedoch nicht anerkannt. Westliche Staaten haben daraufhin mehrfach Sanktionen gegen Russland erlassen. Das Auswärtige Amt bezeichnete die Ereignisse bis heute als völkerrechtswidrige Annexion.

Laut Moskau sei das eindeutige Ergebnis des Referendums jedoch eine Willensbekundung der Krim-Bevölkerung für einen Beitritt zur Russischen Föderation gewesen. Diese gehe mit dem Selbstbestimmungsrecht dieser Gruppe einher und Russland hätte eine Schutzverpflichtung gegenüber den in der Ukraine lebenden Russen. Deswegen handle es sich bei den Ereignissen keineswegs um eine Annexion. Russland sieht die Krim als russisch und versucht die Annexion mit geschichtspolitischen Argumenten zu legitimieren, so die Bundeszentrale für Politische Bildung.

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