Start Panorama Kriminalität Extremismus Dortmund: WDR-Journalisten von mutmaßlichem Rechtsextremem angegriffen

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Dortmund: WDR-Journalisten von mutmaßlichem Rechtsextremem angegriffen

In Dortmund sind gestern (Samstag, 09.05.2020) Nachmittag zwei WDR-Journalisten angegriffen worden, die auf einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen drehten.

(Archivfoto: nex24)
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Dortmund – In Dortmund sind gestern (Samstag, 09.05.2020) Nachmittag zwei WDR-Journalisten angegriffen worden, die auf einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen drehten.

Ein nach WDR-Erkenntnissen mutmaßlicher Rechtsextremer versuchte, einem der beiden Journalisten die Kamera aus der Hand zu schlagen. Dabei wurde einer der beiden WDR-Journalisten leicht am Kopf verletzt, sein Kollege blieb unverletzt. Die beiden WDR-Journalisten waren dabei, mit der Kamera zu dokumentieren, ob Dortmunder Rechtsextreme die Demonstration für ihre Zwecke missbrauchen und unterwandern.

WDR-Chefredakteurin Gabi Ludwig betont: „Unsere Aufgabe ist es, Hintergründe zu recherchieren und Zusammenhänge aufzuzeigen. Von dieser Aufgabe lassen wir uns durch einen solchen Angriff nicht abbringen. So eine Tat ist nicht nur ein Angriff auf die Pressefreiheit, sie ist letztlich ein Bedrohung unserer Demokratie.

Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen. Die beiden WDR-Journalisten haben Anzeige erstattet, der WDR prüft weitere rechtliche Schritte.

Angriff auf ZDF-Team

Am 1. Mai wurde in Berlin auch ein ZDF-Team von etwa 15 bis 20 teils vermummten Personen angegriffen. Satiriker Abdelkarim konnte rechtzeitig die Flucht ergreifen und die Polizei alarmieren. Seine Kollegen wurden zusammengeschlagen, blieben teils bewusstlos am Boden liegen.

„Das war wie ein richtig hässliches Kriegsfilm-Bild, ein Haufen aggressiver Menschen, die auf andere wehrlose Menschen einschlugen. Manche lagen schon auf dem Boden. So etwas habe ich noch nie erlebt, so feige, brutal und asozial. Ich wusste sofort, dass ich keine Chance habe, da irgendwie zu helfen“, sagte er dazu am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Laut Medienberichten gehören die Angreifer zur linksextremen Szene