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Tötung von General Soleimani
Kommentar: Sunniten und Schiiten lassen sich vor den Karren der USA spannen

"Das völkerrechtswidrige Attentat auf den General Soleimani hat uns wieder in Erinnerung gerufen, wie die US Administration fast jeden Menschen auf der Erde in willkürlicher Manier eliminieren können, ohne dass die sogenannten Wertehüter des Westens darauf angemessen reagieren." Ein Kommentar.

(Beispielfoto: nex24)
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Ein Gastkommentar von M. Teyfik Oezcan

Das völkerrechtswidrige Attentat auf den General Soleimani hat uns wieder in Erinnerung gerufen, wie die US Administration fast jeden Menschen auf der Erde in willkürlicher Manier eliminieren können, ohne dass die sogenannten Wertehüter des Westens darauf angemessen reagieren.

Auch die Reaktion der muslimischen Welt darauf zeigt erneut eindrucksvoll, wie zersplittert und uneinig sich die muslimische Gesellschaft zurzeit darstellt. Ein politischer Schachzug der USA wird von Teilen der muslimischen Community instrumentalisiert, um daraus einen sinnlosen Konfessionskrieg zu entfachen.

Die, die sich aber darüber freuen, sind die Waffenlieferanten und die Ölproduzenten. Der sunnitisch-schiitische Bruderkrieg im Nahen Osten wird seit Jahren bewusst geschürt, um die ölreichste Region der Erde zu destabilisieren und sie anschließend zu beherrschen. Dass dabei viele Millionen von Menschen ihre Heimat verlassen mussten und einige Millionen von Menschen ihr Leben verloren haben, wird von den gewissenlosen Machthabern in den USA in die Rubrik – Kleiner Kollateralschaden – eingeordnet.

Das Ärgerliche ist aber, dass die Sunniten und Schiiten sich vor den Karren der USA spannen lassen und damit dem Islam einen Bärendienst erweisen. Der lachende Dritte ist im Hintergrund wieder die USA. Anstatt Wohlstand und Frieden in die Region zu bringen, wird mit fragwürdigen Argumenten der Kampf gegen die angeblich Ungläubigen geschürt. Ich stelle vielleicht eine provokante These damit auf, wenn ich sage: Es gibt keine Unterscheidung zwischen Sunniten und Schiiten. Unser Prophet Muhammed sav. hat uns die Lehren des Islams offenbart, weitergehende Unterteilungen wurden nur aus machtpolitischem Kalkül heraus von Menschenhand gemacht, die per se keine Legitimation besitzen.

Jeder Mensch, der die Grundlagen des Islams als rechtens anerkennt, im Einzelnen: Der Glaube an die Einheit Allahs, die gesandten Allahs, den heiligen Koran, die Existenz von Engeln, den jüngsten Tag, die Auferstehung nach dem Tod und an die Vorherbestimmung ist ein Muslim. Punkt.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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