Start Politik Deutschland Putsch in der Türkei Medien: Türkischer mutmaßlicher Putsch-Anführer erhält Asyl in Deutschland

Putsch in der Türkei
Medien: Türkischer mutmaßlicher Putsch-Anführer erhält Asyl in Deutschland

Wie Medien unter Berufung auf eine Meldung des Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichten hat ein mutmaßlicher Anführer und drei weitere Militärs des gescheiterten Putschs in der Türkei Asyl in Deutschland erhalten.

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Berlin (nex) – Wie Medien unter Berufung auf eine Meldung des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel” berichten, haben ein mutmaßlicher Anführer und drei weitere Militärs des gescheiterten Putsches in der Türkei Asyl in Deutschland erhalten. Eine Auslieferung ist damit unmöglich.

Bei dem Anführer handele es sich um den früheren Oberst und Stabschef der Militärakademie in Ankara Ilhami Polat. Ihm werden der Türkei Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Landesverrat zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, direkt an dem Putschversuch beteiligt gewesen zu sein.

Die Betroffenen sollen bereits mehrfach Gegenstand von deutsch-türkischen Krisengesprächen gewesen sein, so der Spiegel-Bericht. Für die Auslieferung der mutmaßlichen Putschisten habe die Türkei auch die Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel angeboten. Laut Spiegel habe Deutschland das jedoch abgelehnt. Polat befürchte, dass der türkische Geheimdienst ihn in Deutschland “aufspüren und verschleppen” könne. Die deutsche Polizei habe ihm geraten, sehr vorsichtig zu sein. Dem Spiegel gegenüber habe Polat gesagt, dass er zurückkehren wolle, sobald “Erdogan endlich weg ist”.

Die türkische Regierung hat für den vereitelten Staatsstreich, bei dem 240 Menschen getötet und 2.200 verletzt wurden, wiederholt das Gülen-Netzwerk FETÖ des seit Ende der 1990-er Jahre in den USA lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen und dessen Anhänger verantwortlich gemacht. Gülen wird vorgeworfen, über Jahrzehnte hinweg mit seiner elitären, intransparenten Vereinigung systematisch die staatlichen Institutionen unterwandert und vor allem im Militär, in der Polizei und im Justizsystem einen „Parallelstaat“ gegründet zu haben.

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