Budapest (tp/nex) – Eine türkische Volkstanzgruppe soll nach einer diesjährigen Volkstanzaufführung im ungarischen Budapest nicht in die Türkei zurückgekehrt sein. Von 16 Mitgliedern der Gruppe seien lediglich 5 nach dem Festival in Istanbul gelandet. Türkischen Medien zufolge sollen sie in Ungarn Asyl beantragt haben. Das berichten türkische Medien.
Anfang November war die junge Gruppe von Volkstänzern nach Budapest gereist, um an einem internationalen Volkstanz-Festival teilzunehmen. Nach Abschluß des Festivals packten aber Medienberichten nach, von den im Durchschnitt 20-jährigen 16 Grupppenmitgliedern nur 5 die Koffer und flogen in die Türkei zurück. Laut den Berichten sollen die zurückgebliebenen Asyl beantragt haben. Auf Anfrage der ungarischen Tageszeitung „Magyar Nemzet“ bestritt das ungarische Amt für Einwanderung und Flüchtlinge, dass die Gruppe Asyl beantragt hätte.
Der türkischen Nachrichtenagentur DHA zufolge, fand das Festival zwischen dem 5. und 10 November in Budapest statt. Zuvor hatten die türkischen Teilnehmer der Volkstanzgruppe über die türkische Föderation der Volkstänze bei der Polizeidirektion Beamtenreisepässe beantragt, die auch genehmigt und ausgestellt wurden. Obwohl das Festival aber am 5. November beginnen sollte, reiste die Gruppe bereits am 1. November nach Budapest.
Mittlerweile wird in den türkischen Medien die Befürchtung ausgesprochen, dass die Gruppe dabei geplant vorging. Laut der Föderation, an den zahlreiche Tanzvereine angeschlossen sind und nur über diese auch Beamtenpässe erhältlich sind, hatten die Mitglieder der Volkstanzgruppe alle neue Lizensen, waren erstmals und jüngst in der Föderation registriert worden. Allein in diesem Jahr hatte die Föderation 86 Tanzvereinen oder Tanzgruppen die Genehmigungen für die Auslandsreise organisiert. Bislang gab es keinen einzigen Fall, bei der Mitglieder nicht zurückgekehrt seien, betonte der Sprecher der Föderation gegenüber der DHA.
Inzwischen hat der Sportminister und die Föderation Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Namen und Herkunft der Gruppenmitglieder ist bislang nicht bekannt und wird von den Behörden unter Verschluss gehalten.