Istanbul (nex) – Ein Iraner, nach dem Ermittlungsbehörden seit 20 Jahren wegen Menschenschmuggels gefahndet hatten, konnte nach umfangreichen Bemühungen der Polizei endlich in der Türkei gefasst werden.
Reza Hamid Lame alias „Ghost Baron“, der seit 17 Jahren auch per internationalem Haftbefehl von Interpol gesucht wurde, ging am Donnerstag der türkischen Polizei in die Falle.
Die Ereignisse, die zu seiner Festnahme führten, begannen, als die kanadische Regierung eine Reihe von gefälschten Dokumenten, einschließlich Pässen und Aufenthaltsgenehmigungen, in Migrantenanträgen entdeckte und ihren Herkunftsort als ein Frachtunternehmen im Istanbuler Stadtteil Fatih ausmachte.
Einheiten der Direktion für die Bekämpfung des Schmuggels handelten ausgehend von den von Kanada bereitgestellten Informationen gegen den Frachtkonzern und beschlagnahmten einen gefälschten spanischen Pass.
Nachdem die Polizei erfahren hatte, dass die gefälschten Dokumente von zwei Personen namens „Reza“ und „Mehdi“ im Istanbuler Stadtteil Küçükçekmece ausgegeben worden waren, verfolgte die Polizei das Paar und fasste sowohl Lame als auch seinen Komplizen Mehdi Golichobeh innerhalb von 36 Stunden.
Die Behörden beschlagnahmten bei den Durchsuchungen einen gestohlenen italienischen Pass, drei gefälschte Hologramme, die zu drei spanischen Pässen gehörten, und drei Telefone.
Die Verdächtigen wurden anschließend zum Polizeipräsidium gebracht. Es habe sich herausgestellt, dass sie zweimal illegal in die Türkei eingereist seien und ihre Fingerabdrücke unter falschen Namen – Fatraei S. und Sayed Mojdaba F. – abgegeben hatten.
Die Verdächtigen wurden im Zusammenhang mit Fälschungen und Menschenschmuggel in der Türkei, Kanada, Italien und Deutschland gesucht.
Nach Lame wurde auch wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an einem Unfall im Zusammenhang mit Menschenhandel in Deutschland gesucht. Er sei an einer Schmuggelaktion beteiligt gewesen, bei der mehrere Migranten umkamen und 25 verletzt wurden.