Start Politik Ausland Verfassungsreform in der Türkei Türkei: Erdogan besucht „Hayir“-Zelt

Verfassungsreform in der Türkei
Türkei: Erdogan besucht „Hayir“-Zelt

Auf seinem Weg zum Flughafen überraschte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Stände beider Lager mit einem Besuch.

(Foto: tccb)
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Istanbul (nex) – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip machte sich gegen 13 Uhr von der Präsidentenresidenz im Istanbuler Stadtteil Tarabya auf den Weg zum Atatürk-Flughafen. Als er am Straßenrand Menschen ihm zuwinken sah, ließ er den Wagen anhalten, stieg aus und unterhielt sich eine Weile mit einer Frau und zwei Kindern. Anschließend wurde die Fahrt in Richtung des Flughafens fortgesetzt.

Im Stadtviertel Haciosman angekommen, ließ Erdogan das Auto erneut anhalten und betrat das Info-Zelt der Referendumsbefürworter. Hier unterhielt er sich mit den AKPlern, Fotos wurden geschossen.

Erdogan verließ das „Evet“-Zelt In Begleitung von Referendumsliedern, um zwei Meter weiter einen Abstecher in das „Hayir“-Zelt zu machen.

Der türkische Präsident unterhielt sich mit den Menschen, die mit Nein-Broschüren vor dem Zelt standen. Jemand bot Erdogan ein Glas Wasser an und lud ihn in das Zelt ein. Erdogan führte ein etwa 15 Minuten dauerndes Gespräch mit den Referendumsgegnern.

Erdogan soll dabei die Einheit und Zusammenhalt hervorgehoben haben, worauf die „Nein“-Sager erwidert hätten, dass Einheit und Zusammenhalt durch Aussagen wie Referendumsgegner seien Terroristen gestört würden.

Von hier setzte Präsident Erdogan seine Reise zum Flughafen fort.

Die Verfassungsreform und der Übergang zum Präsidialsystem stehen bereits seit der Wahl des ehemaligen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP), Recep Tayyip Erdogan, zum Präsidenten im August 2014 auf der politischen Agenda des Landes. Das Parlament hat am 21. Januar 2017 den Änderungen der Verfassung mit 339 Stimmen zugestimmt – erforderlich wären 330 gewesen.

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