Start Panorama Ausland Glaube und Tourismus Türkei: Überdimensionale Marienstatue in der Stadt Selcuk geplant

Glaube und Tourismus
Türkei: Überdimensionale Marienstatue in der Stadt Selcuk geplant

Der Bürgermeister von Selcuk, wo sich die letzte Wohnstätte der Jungfrau Maria befunden haben soll, will nun mit einem Großprojekt den religiösen Tourismus fördern. In der Region soll in der Nähe des letzten Wohnhauses der im Katholizismus und im Islam verehrten Maria eine überdimensionale Statue entstehen.

(Symbolfoto: pixa)
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Selcuk (nex) – Die Stadtverwaltung der westtürkischen Stadt Selcuk möchte der Jungfrau Maria, die ihren Lebensabend in der Region verbracht haben soll, ein überdimensionales Standbild ähnlich der Jesus-Statue in Rio de Janeiro errichten.

Das Monument soll in der Nähe ihrer letzten Wohnstätte entstehen. Bereits jetzt ist das Haus der Jungfrau Maria am Fuße des Berges Bülbül seit seiner Entdeckung im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ziel christlicher Pilger. Um den Tourismus noch weiter zu beflügeln, will der Bürgermeister von Selcuk, Zeynel Bakici, eine „beeindruckende Statue“ errichten lassen, die die heilige Persönlichkeit darstellen soll, und des Weiteren im nächsten Jahr eine Veranstaltung im Bereich des internationalen Glaubenstourismus abhalten.

„Das Haus der Jungfrau Maria besuchen trotz ihrer Authentizität jährlich nur 2,5 Millionen Besucher, während 5 Millionen jährlich die Pilgerstätte Fatima in Portugal besuchen“, erklärte Bakici am Samstag im Rahmen eines Tourismus-Events mit Blick auf die weltberühmte katholische Pilgerstätte, wo Maria im Jahr 1917 drei Kindern erschienen sein soll. „Wir müssen unsere Stadt besser vermarkten.“

Obwohl man noch keine exakte Vorstellung über die Größe der Statue habe, solle diese, so der Bürgermeister, „so eindrucksvoll sein wie die Erlöserstatue in Brasilien oder die Freiheitsstatue in den USA“. Die Stadtverwaltung, so Bakici, sei im Gespräch mit Investoren, um den Bau zu finanzieren. Der genaue Standort sei noch nicht bestimmt, aber man tendiere dazu, auch die Statue am Fuße des Bülbül-Berges zu errichten, um sie noch mehr Touristen zugänglich zu machen. Das Haus der Jungfrau Maria wurde entdeckt, nachdem die Nonne Anna Katharina Emmerich nach einer Reihe von Visionen Priester nach Ephesus geführt hatte.

Emmerich, die später durch den Vatikan seliggesprochen wurde, erklärte, das Haus sei vom Apostel Johannes Zebedäus für Maria errichtet worden. Der Vorstellung katholischer Gläubiger zufolge soll ihre Himmelfahrt von diesem Haus ausgegangen sein, das auf das Zeitalter der Apostel datiert wird. Obwohl es bis dato keine offene Anerkennung des Hauses als Wohnhaus der Heiligen Jungfrau durch den Vatikan gibt, haben nicht weniger als drei Päpste im 20. Jahrhundert und der vor drei Jahren vorzeitig aus dem Amt geschiedene Papst Benedikt XVI. im Jahre 2006 die Stätte besucht.

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