Wir können einfach nicht anders – und schon schauen wir uns unseren liebsten Film oder unsere Serie ein weiteres Mal an. Wer kennt es nicht, man wartet auf die neue Staffel und beginnt einfach noch einmal von vorne. Und wenn die Auswahl eines Films mal wieder schwerfällt, greift man auf die gängigen Favoriten zurück, denn diese enttäuschen nie. Aber warum tun wir das und was führt uns dazu, Dinge erneut anzusehen, obwohl wir sie bereits kennen und eine breite Auswahl an neuem Entertainment zur Verfügung haben?
Die Psychologie dahinter
Die Frage, warum Menschen immer wieder dasselbe machen oder sich ansehen, hat Philosophen, Anthropologen, Ökonomen und Psychologen seit Jahrhunderten in seinen Bann gezogen. Wir wiederholen lieber Handlungen, anstatt uns an etwas Neues zu wagen. Hier geht es unter anderem um Gewohnheiten, Rituale und eine starke Faszination für diese Geschichten. Wir kennen die Handlung, wir können uns mit den Hauptfiguren identifizieren und in irgendeiner Weise bieten uns diese Geschichten eine Möglichkeit, der realen Welt zu entfliehen. Und wenn wir die Handlung bereits kennen, fühlen wir uns direkt wohl und sind wie in einer vertrauten Umgebung innerhalb unserer Komfortzone.
Zuneigung und unsere Komfortzone
Etwas immer wieder anzusehen, scheint, als würde es Spaß machen. Aber verliert sich hier nicht der eigentliche Reiz? Auf der einen Seite stimmt das, aber es wird etwas viel Interessanteres und Größeres erzeugt: Zuneigung und Komfort. Wiederholung erzeugt genau dies. Gewohnte Geschichten, wie in Serien, erfordern weniger mentale Energie, um sie zu verarbeiten, und wenn etwas leicht zu bedenken ist, halten wir es für gut. Ein Film, den wir schon sieben Mal gesehen haben, ist wunderbar einfach zu verarbeiten.
Ein gutes Beispiel für Wiederholungsentertainment bieten zum Beispiel die tief verzweigten und interessanten Familienbaumstämme aus der Serie Game of Thrones. Fans der populären Fantasyshow schauen sich die alten Staffeln gerne immer wieder an und tauchen so stets aufs Neue in die Fantasiewelt im Mittelalter an. Sie entwickelt sich zu einer Komfortzone, ein Safe Space.
Der nostalgische Grund
So wie es schön ist, bekannte Filme anzusehen, nur weil sie bekannt sind, kann es schön sein, sich an die Vergangenheit zu erinnern, nur weil es die Vergangenheit ist. Manchmal sehen wir uns einen alten Film an, um eine Vorliebe dafür zu entwickeln, wie die Dinge waren. Oft sind wir selbstsüchtiger als das. Oder wir verbinden gewisse Gefühle und Emotionen damit. Wenn wir es also immer wieder ansehen, können wir genau diese Gefühlslagen aufs Neue erleben. So kann es als Zeitmaschine gesehen werden, um eine verlorene Erinnerung wiederzubeleben.
Ein Gefühl von Vertrautheit
Und letztendlich fühlen wir uns einfach vertraut. Wir kennen die Handlung, die Aktionen und können eine noch stärkere Bindung aufbauen. Das stärkt die Faszination und beispielseise bei Game of Thrones, eine Serie mit so unglaublich viel Detail, können wir auf genau diese Kleinigkeiten nun achten. Wir kommen immer wieder zurück in diese Welt, die uns so fasziniert und der wir immer vertrauter werden, je öfter wir die Serie sehen.