Berlin (dts) – US-Forscher haben die vor gut 100 Jahren von Albert Einstein vorhergesagten Gravitationswellen erstmals nachgewiesen.
Der Nachweis sei bereits am 14. September mit den Messgeräten des Advanced Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory (Advanced Ligo) gelungen, teilten die Forscher am Donnerstag mit. Demnach mussten die beteiligten Forscher die Daten bis jetzt noch analysieren und aufbereiten.
Der Nachweis von Gravitationswellen gilt als letzter fehlender Baustein der Allgemeinen Relativitätstheorie und könnte den Forschern nach Ansicht von Beobachtern den Nobelpreis einbringen. Das Signal, das am 14. September 2014 registriert wurde, war von zwei miteinander verschmelzenden Schwarzen Löchern ausgelöst worden und dauerte lediglich etwa eine Zehntelsekunde.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) sieht in dem Nachweis von Gravitationswellen eine „Jahrhundertentdeckung“. „Diese Entdeckung öffnet ein neues Fenster zum Universum, das uns den Blick bis zurück zum Urknall erlaubt. Das ist eine Jahrhundertentdeckung und ein grandioser Erfolg für die Grundlagenforschung“, so Wanka.
Deutsche Forschungsgruppen hätten zu dieser Entdeckung maßgeblich beigetragen, betonte die Bundesforschungsministerin. Wenn zwei Schwarze Löcher miteinander verschmelzen oder Sterne explodieren, lassen sie die Raumzeit buchstäblich „erzittern“:
Es entstehen Gravitationswellen, die sich im Weltraum mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten ähnlich wie Kräuselungen auf einer Wasseroberfläche, teilte das Bundesforschungsministerium weiter mit. Die Existenz dieser Wellen hatte Albert Einstein vor rund 100 Jahren in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Bislang konnten Gravitationswellen jedoch nur indirekt beobachtet werden:
Die Verzerrungen der Raumzeit sind so winzig, dass sie sich kaum nachweisen lassen. Erst jetzt haben Forscher in den USA erstmals direkt Signale von Gravitationswellen gemessen, die offenbar aus einem System von zwei Schwarzen Löchern stammen. An dem internationalen Forschungsprojekt sind mehrere deutsche Forschungseinrichtungen beteiligt: das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam-Golm und Hannover, die Leibniz Universität Hannover und die Universität Hamburg.