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Zentralrat der Juden in Deutschland nennt AfD große Gefahr für die Jüdische Gemeinschaft

"Als Demokraten in diesem Land müssen wir uns einig sein, dass es Schwierigkeiten, Probleme und Sorgen gibt, die die Menschen bewegen."

(Archivfoto: dts)
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Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, fordert vor dem Hintergrund des Wahlsiegs der Alternative für Deutschland im südthüringischen Landkreis Sonneberg bei phoenix:

„Die politische Linke und Rechte müssen sich näher sein als dem eigenen Rand.“ Man müsse die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen und die eigene Politik erklären, so Botmann weiter. Man sei sich bewusst, dass nicht alle Wählerinnen und Wähler der AfD eine rechtsextreme Gesinnung hätten, aber jede Stimme für die AfD sei eine Stimme für eine rechtsextreme Partei.

„Als Demokraten in diesem Land müssen wir uns einig sein, dass es Schwierigkeiten, Probleme und Sorgen gibt, die die Menschen bewegen.“ Jedoch rechtfertige keine Sorge die Wahl einer rechtsextremen Partei, so der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland.

„Die AfD spaltet unsere Gesellschaft.“ Botmann fährt fort: „Sie definiert, wer dazugehört und wer nicht dazugehört“, und treibt damit Menschen an den Rand der Gesellschaft. Er erkennt in den Reaktionen auf den Wahlsieg der Partei einen Gewöhnungseffekt. Das Beschwichtigen, dass es sich bloß um ein Verwaltungsamt handle, sei falsch. Man habe sich mittlerweile an die Anwesenheit der AfD im Deutschen Bundestag gewöhnt, so der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Die AfD versuche seit Jahren, pro-jüdisch und pro-israelisch aufzutreten und die jüdische Gemeinschaft als Feigenblatt zu nutzen. Dafür stehe man nicht zur Verfügung, so Botmann. Die AfD stelle für die jüdische Gemeinschaft eine große Gefahr dar, betonte der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland. In Bezug auf den heute erscheinenden Jahresbericht über antisemitische Vorfälle erklärte Botmann, dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher fühlen, jedoch sei man angesichts einer neuen Qualität antisemitischer Übergriffe besorgt.

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