Bonn – Die Grünen-Politikerin und ehemalige Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Katrin Göring-Eckardt, hat im Gespräch mit phoenix die Verantwortung aller gesellschaftlichen Institutionen hervorgehoben, einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Am Rande des Evangelischen Kirchentages sagte Göring-Eckardt:
„Natürlich wünscht man sich, dass es diese eine Institution gibt, wo man dann weiß, die sagen, wo es langgeht, aber das ist nicht die Realität. Und ich glaube, diese Aufgaben haben wir gemeinsam, Politik, Kirche, Gesellschaft, dass wir wissen, wir wollen beieinander bleiben, dass wir wissen, wir wollen Spaltung entgegenwirken, Rassismus, Hass, wir wollen dem entgegenwirken, dass Leute bewusst ausgegrenzt werden sollen.“
Dies, so Göring-Eckardt, sei eine gemeinsame Aufgabe. „Da muss man sich auch keine Sorge machen, dass Kirche, oder dass der Staat da nicht ganz klar steht, wenn es um diese Fragen geht“, sagte die Grünen Politikerin.
Demokratie, so Göring-Eckardt weiter, sei anstrengend und man müsse immer wieder dafür einstehen. „Manchmal ist es ja so, je unübersichtlicher die Situation ist, umso größer ist die Sehnsucht nach einfachen Antworten. Diese einfachen Antworten sind aber keine Antworten, da ist ja nie eine Lösung dabei, da ist ja nie ein Vorschlag dabei. Mir ist aber wichtig, ich komme aus Thüringen, und mir ist wichtig, noch einmal klarzumachen, die Mehrheit in unserem Land auch in den ostdeutschen Ländern, wählt und denkt demokratisch. Wir müssen richtig aufpassen und immer contra geben und auch am Kaffeetisch sonntags. Ich weiß, dass das anstrengend ist, Demokratie ist auch anstrengend, aber es gehört dazu zu wissen: Wir sind die Mehrheit, die Mehrheit ist demokratisch.“