Start Politik Ausland Türkei-Wahlen 2023 Syrische Flüchtlinge: Wenn Erdogan verliert gehen wir nach Deutschland

Türkei-Wahlen 2023
Syrische Flüchtlinge: Wenn Erdogan verliert gehen wir nach Deutschland

Während man in Deutschland eine Niederlage des amtierenden türkischen Präsidenten erhofft, machen sich syrische Flüchtlinge in der Türkei auf eine Flucht Richtung Deutschland bereit. 

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Ankara – Während man sich in Deutschland eine Niederlage des amtierenden türkischen Präsidenten erhofft, machen sich syrische Flüchtlinge in der Türkei auf eine Flucht Richtung Deutschland bereit.

Der gemeinsame Präsidentschaftskandidat des Oppositionsbündnisses der „Allianz der Nation“, Kemal Kılıçdaroğlu, hatte Versprochen im Falle eines Wahlsieges alle Syrer abzuschieben. Sogar Geld will Kilicdaroglu zur Not Assad bieten, damit dieser die Flüchtlinge zurücknimmt. Er betonte, dass es ihm egal sei, als diskriminierend oder rassistisch bezeichnet zu werden.

„Wir sind hier geblieben, weil der Weg für meine Familie zu gefährlich ist.“, so Tariq (25), der ursprünglich aus Damaskus stammt, gegenüber der BILD. Die wachsenden Ressentiments würden dazu führen, dass 80 Prozent seiner Freunde nach Deutschland wollen, sagt der Student. Tariq: „Solange Assad nicht geht, wird es für uns keine Ruhe geben. Wir Syrer sind ein verlorenes Volk“. Er würde am liebsten weiter in Istanbul bleiben und studieren.

„Wenn man uns zurückschickt, werden wir von Assad gejagt. Er hat schon mehrfach angedroht, alle Geflohenen zu bestrafen. Wir haben hier ein Leben aufgebaut. Es wäre tragisch, wenn wir ein zweites Mal unser Leben zurücklassen müssten“, erklärte auch Halit B. (19) gegenüber der BILD. Der Kurierfahrer lebe seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 mit seiner Familie in der Türkei.

(Screenshot/BILD)

Am 14. Mai finden in der Türkei die Staatspräsidenten- und Parlamentswahlen an denen rund 64,3 Millionen Türken ihren Präsidenten und die 600 Abgeordnete umfassende Große Nationalversammlung wählen. Eine mögliche Stichwahl um das Präsidentenamt würde am 28. Mai stattfinden.

Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdoğan und seinem Herausforderer, dem Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu (CHP), voraus. Ein Großteil der Opposition hat sich zu einem Sechser-Bündnis formiert, das von der CHP angeführt wird. Erdoğan tritt mit seiner islamisch-konservativen AKP im Bündnis mit der nationalistischen MHP und der kleinen BBP an und erhofft sich eine weitere Amtszeit als Präsident.