Start Politik Ausland Provokationen in Stockholm Schwedens Premier Kristersson verurteilt PKK

Provokationen in Stockholm
Schwedens Premier Kristersson verurteilt PKK

In seiner schriftlichen Erklärung verurteilte Ulf Kristersson die jüngste Provokation, die sich gegen die Türkei und den türkischen Präsidenten richtete.

(Screenshot/Twitter)
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Stockholm – Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson bezeichnete die Provokation der PKK-Anhänger als „unverantwortlich“ und als möglichen Versuch, die Bewerbung des Landes um den Beitritt zum NATO-Militärbündnis zu „sabotieren“.

In seiner schriftlichen Erklärung gegenüber dem schwedischen Sender TV4 am Freitag verurteilte Ulf Kristersson die jüngste Provokation, die sich gegen die Türkei und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan richtete.

Symphatisanten und mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation PKK versammelten sich am Donnerstag vor dem historischen Rathaus in der Stockholmer Hauptstadt, hängten eine Figur, die Erdogan darstellt, an einen Pfahl vor dem Gebäude. Videomaterial von dem Vorfall wurde schnell auf einen mit der Terrorgruppe verbundenen Social-Media-Account hochgeladen, auf dem Drohungen und Beleidigungen gegen die Türkei und Erdogan mit türkischen Untertiteln zu sehen sind.

Der schwedische Botschafter in Ankara, Staffan Herrstrom, wurde später wegen des Vorfalls in das türkische Außenministerium einbestellt.

Die türkische Staatsanwaltschaft in Ankara hat, nachdem der türkische Präsident eine Strafanzeige wegen der Provokation gestellt hatte, nun eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

„Bei der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara wurde eine Strafanzeige eingereicht, in der die Einleitung von Ermittlungen gegen die Täter wegen der kriminellen Handlungen gegen unseren Präsidenten gefordert wird“, erklärte Erdogans Anwalt Hüseyin Aydin am Freitag auf Twitter.

Schweden und Finnland haben sich um einen NATO-Beitritt beworben, nachdem Russland im Februar eine große Militäroffensive gegen die Ukraine gestartet hatte. Die beiden skandinavischen Länder waren bereits enge Partner der NATO, aber durch ihren Beitritt würden sie die Unterstützung von 30 Mitgliedsländern erhalten, falls sie von ihrem Feind Russland oder einem anderen Land angegriffen würden. Das Militärbündnis trifft seine Entscheidungen im Konsens, was bedeutet, dass beide Länder den Segen aller 30 Länder benötigen.

Nur die Türkei weigerte sich, für einen Beitritt zu stimmen. Der NATO-Verbündete Türkei hob im Juni sein Veto gegen den Antrag Finnlands und Schwedens auf Beitritt zum Militäbündnis auf. Vorausgegangen waren wochenlange angespannte Verhandlungen, in denen Ankara die beiden nordischen Länder beschuldigte, Kämpfer der Terrororganisation PKK zu beherbergen.

Schweden und Finnland unterzeichneten im Juni ein Abkommen mit der Türkei, in dem sie die meisten Forderungen des Landes im Gegenzug für ihre NATO-Mitgliedschaft akzeptierten. Dazu gehört auch die Auslieferung einer langen Liste von Personen, die von der Türkei wegen terroristischer Anschuldigungen gesucht werden.

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