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Klimawandel
Grüne Technologien – enormes Synergiepotential für die Türkei und Österreich

Diese Woche Dienstag fand in der Hauptstadt der Türkei Ankara eine hochinteressante Veranstaltung statt, die Unternehmensvertreter österreichischer Firmen mit Medienvertretern zusammenbrachte.

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Ein Gastbeitrag von Klaus Jürgens

COP 27 macht gerade große Schlagzeilen, aber wenn wir ehrlich sind für die meisten BürgerInnen unter uns sind vage energiepolitische Zukunftspläne angesichts steigender Lebenshaltungskosten in Europa eher Visionen denn greifbare Realität.

Aber das Konferenzthema in Sharm El-Sheikh – Klimawandel – erlaubt auch darüber nachzudenken was im hier und heute getan werden kann und sollte, um unseren Planeten für unsere Kinder zu bewahren. Vorhang auf für grüne Technologien und wie sie das tägliche Leben positiv beeinflussen und was noch zu tun bleibt, um sie viel stärker in unser Bewusstsein zu rücken.

Und hierfür bietet es sich an einmal einen Blick auf diesbezügliche Vorhaben in Österreich und der Türkei zu stellen da beide Länder dem Klimawandel den Kampf angesagt haben.

Diese Woche Dienstag fand in der Hauptstadt der Türkei Ankara eine hochinteressante Veranstaltung statt, die Unternehmensvertreter österreichischer Firmen mit Medienvertretern zusammenbrachte. Der Büroleiter der Handelsabteilung der Botschaft der Republik Österreich, Advantage Austria, Dr. Christian Maier hatte zum #greentechaustria‘ – Frühstück geladen.

Advantage Austria ist die Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreichs, mit Büros in Ankara und Istanbul präsent, und seit 70 Jahren in der Türkei vertreten. Wie im ersten Satz erwähnt sind große globale Fragestellungen oftmals abstrakt und gar nicht so einfach einem breiteren Publikum zu vermitteln – nicht so hier bei der WKÖ wo faszinierende aber vor allem greifbare Details und Lösungen vorgestellt wurden.

Grüne Technologien sind während der Herstellung aber auch bei der Lieferkette umweltfreundlich. Das betrifft alternative Brennstoffe ebenso wie saubere Energieerzeugung an sich. Dr. Maier führte dazu aus, dass die österreichische GreenTech-Branche 2019 einen Umsatz von rund 12 Milliarden Euros erwirtschaftete und am heutigen Tag fast 40000 Menschen einen Arbeitsplatz garantiert.

Wichtig zu bemerken, dass die Exportquote in diesem innovativen Industriesektor bei 72 Prozent liegt. Dr. Maier erläuterte dann, dass Österreich bis 2030 zu 100 Prozent erneuerbaren Strom erzeugen wird und zehn Jahre danach, 2040, vollständig klimaneutral sein will. Er sagte weiterhin, dass bereits heute beinahe 80 Prozent der gesamten Stromproduktion in Österreich aus erneuerbaren Energiequellen stammt – der europäische Spitzenreiter.

In der Türkei tut sich ebenso sehr viel in diesem Bereich. Investitionen werden vor allem Richtung Windenergie, Solarenergie, Biomasse und Geothermie getätigt. Um nur eine Erfolgsstory zu nennen, im Bereich Windenergie steht Türkiye z. Zt. bereits in den Top 5 der europäischen Investoren.

Um diese Entwicklung in einem breiteren Rahmen zu diskutieren, sollten wir Mehmet Yavuz, Generalsekretär der Entwicklungsagentur in Izmir (IZKA) an der Westküste des Landes anhören, der während einer anderen Veranstaltung vor kurzem bestätigte, dass grüner und blauer Wachstum Hand in Hand gehen müssen, vor allem mit der über 8000 Kilometern langen Küstenlinie der Türkei ein überzeugender Ansatz.

Synergiepotential: enorm! Strategische Partnerschaften zwischen Firmen beider Länder, Erfahrungsaustausch zwischen Managern beider Staaten, Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, voneinander lernen… Wer profitiert am Ende? Natürlich müssen Unternehmen Gewinne erzielen, dass ist das Prinzip einer funktionierenden Marktwirtschaft die in beiden befreundeten Ländern den wirtschaftlichen Ton angibt.

Aber vor allem auch die o.a. BürgerInnen werden profitieren – bezahlbare Energie, saubere Umwelt, neue Arbeitsplätze in Türkiye und Österreich, eine Zukunft die greifbar ist und nicht nur in Konferenzdokumenten ad Acta gelegt wird. Kompliment an die Advantage Austria, um hier den Weg zu weisen.

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Klaus Jürgens

Political Analyst and Journalist

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