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Großbritannien warnt vor Gesundheitsreisen in die Türkei

Das britische Außenministerium hat nach 17 Todesfällen eine Reisewarnung für medizinische Behandlungen in der Türkei herausgegeben.

(Foto: pixa)
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London – Wettbewerbsfähige Preise, innovative Technologien und gut ausgebildete Fachkräfte haben den Medizintourismus in der Türkei weltweit bekannt gemacht und der türkischen Wirtschaft Milliarden von Dollar eingebracht.

Medizinische Behandlungen können schon wenige Wochen im Voraus gebucht werden, wobei Eingriffe wie Haartransplantationen und Brustimplantate in der Türkei deutlich günstiger sind als in Europa.

Die Patienten sind mit den Behandlungen zum größten Teil sehr zufrieden, in wenigen Fällen kam es durch unseriöse Anbieter jedoch auch zu Tragödien. Das britische Außenministerium hat nun eine Reisewarnung für medizinische Behandlungen in der Türkei herausgegeben. Dort seien seit Januar 2019 bei Operationen 17 Briten gestorben.

„Der Standard der medizinischen Einrichtungen und der verfügbaren Behandlungen variiert stark auf der ganzen Welt. Daher sollten britische Staatsangehörige, die eine medizinische Behandlung in der Türkei in Erwägung ziehen, ihre eigenen Nachforschungen anstellen. Es ist unklug, sich auf private Unternehmen zu verlassen, die ein finanzielles Interesse an der Organisation Ihrer medizinischen Behandlung im Ausland haben“, so das Ministerium in einer Mitteilung.

Das Ministerium rät Briten, die einen medizinischen Eingriff in der Türkei in Erwägung ziehen, sicherzustellen, dass die gewählte Einrichtung bei den türkischen Behörden akkreditiert ist. „Eine Liste der Einrichtungen, die über eine Akkreditierung verfügen, finden Sie auf der Website der Generaldirektion für Gesundheitsdienste“, so das Ministerium weiter.

Das National Travel Health Network and Centre rät Personen, die eine Reise für eine Behandlung in Erwägung ziehen, ihre Pläne sorgfältig mit ihrem britischen Arzt, Zahnarzt oder Krankenhausspezialisten besprechen, bevor sie sich auf einen Eingriff im Ausland festlegen.

„Reisende sollten vor der Reise direkt mit der medizinischen Fachkraft sprechen, die die geplante Behandlung durchführt, und deren Qualifikationen und Referenzen unabhängig überprüfen. Medizinische Beratung durch ein Reisebüro oder einen Verwalter ist inakzeptabel. Eine angemessene Reisekrankenversicherung ist unerlässlich“

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