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Kommentar: Nein, Prof. Dr. Lothar H. Wieler ist nicht nur Tierarzt

Tierarzt. So wird der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar H. Wieler oft in Kommentaren der Impfgegner genannt, gestern wieder von der ollen Alice. Damit wollen einige sagen, dass der nun gar keine Ahnung davon haben kann, was Corona betrifft und völlig fehl am Platz ist.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Lothar H. Wieler, RKI-Präsident (Foto: RKI)
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Ein Gastbeitrag von Sahin Karanlik

Tierarzt. So wird der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar H. Wieler oft in Kommentaren der Impfgegner genannt, gestern wieder von der ollen Alice. Damit wollen einige sagen, dass der nun gar keine Ahnung davon haben kann, was Corona betrifft und völlig fehl am Platz ist.

Komisch, dass das bisher keinem wissenschaftlichen Beirat, keinem Institut und keiner Universität aufgefallen ist, wo er bisher tätig war, sondern nur Leuten, die sich Pferdeentwurmungsmittel reinpfeifen. Naja, bei Tiermediziner denkt auch unsereiner zwangsläufig an jemanden, der kleinen Mädchen die Hamster einschläfert oder seine Arme bis zu den Schultern tief in eine Kuh steckt, um ein Kalb rauszuziehen.

Nur was uns zu den anderen unterscheidet, ist, dass wir nach dem ersten Satz nicht aufhören zu lesen und bei seinem Lebenslauf denkt man, es handelt sich nicht um eine, sondern um zehn Personen.

Fachtierarzt für Mikrobiologie

Denn Prof. Dr. Wieler ist nicht nur Tierarzt, sondern auch Fachtierarzt für Mikrobiologie, also der Lehre von Mikroorganismen – das sind unter anderem Bakterien, Pilze und Viren. Was aber sind Viren? Viren sind organische Strukturen, die sich durch Übertragung verbreiten, sich aber nur innerhalb einer geeigneten Wirtzelle vermehren können. Hm, klingt schon nach dem, womit wir es gerade zu tun haben.

Ist das alles?

Noch lange nicht. Er war wissenschaftlicher Assistent am Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten der Tiere. Haha! Waschen und Striegeln, oder was?

Nicht nur. Als Hygiene werden auch Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Epidemien bezeichnet. Zu dem Thema hat der auch seine Habilitation, was als höchstrangige Hochschulprüfung gilt, um in dem Gebiet lehren zu dürfen.

Was noch?

Seinen Doktor hat er am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre gemacht. Das alles reicht schon, um sich mit dem Corona-Dings auskennen zu können, aber zu den ganzen Qualifikationen zählt Zoonose zu seinem Spezialgebiet.

Zoonose? Wat will der?

Als Zoonose werden Tierseuchen und Infektionskrankheiten bezeichnet, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. MERS, Ebola, SARS und andere. Ah, bei Covid war doch was mit Fledermäusen und anderen Wildtieren. Dazu war oder ist Prof. Dr. Wieler Mitglied in zahlreichen Gremien, Beiräten, Schutzkommissionen, Ausschüssen, Netzwerken, zudem Vorsitzender in verschiedenen Organisationen, Sprecher, Gutachter, Berater, hat mehrere Preise bekommen und gilt weltweit als anerkannter Wissenschaftler.

Klingt also nicht nur nach einem „Viehdoktor“, sondern nach jemanden, der genau der Richtige für den Job ist und etwas mehr als „nur“ ein Tierarzt.


Gastbeiträge geben die Meinung der Autoren wieder und stellen nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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