Start Politik Ausland Jerusalem-Krise Kommentar: Türkisch-Russische Friedenstruppen in den Nahen Osten

Jerusalem-Krise
Kommentar: Türkisch-Russische Friedenstruppen in den Nahen Osten

Russland und Türkei arbeiten in Syrien und in Aserbaidschan bereits hervorragend zusammen. Sie unterhalten gemeinsame militärische Operationszentren. Die bisherige Zusammenarbeit ist dort von Differenzen geprägt, jedoch herrscht in von beiden kontrollierten Gebieten Waffenstillstand.

(Archivfoto: tccb)
Teilen

Ein Gastbeitrag von Mehmet Tuntas

Russland und Türkei arbeiten in Syrien und in Aserbaidschan bereits hervorragend zusammen. Sie unterhalten gemeinsame militärische Operationszentren. Die bisherige Zusammenarbeit ist dort von Differenzen geprägt, jedoch herrscht in von beiden kontrollierten Gebieten Waffenstillstand.

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan haben bewiesen, dass sie unterschiedlicher Meinung sein können, aber immer wieder die historischen Beziehungen der Länder in den Vordergrund stellen konnten und können.

Wo die NATO hingegen stationiert ist, herrscht meist dauerhafter Krieg und Elend. Afghanistan, Irak, Libyen, um nur einige als Beispiele zu erwähnen. Bei den Palästinensern hätten es die NATO-Länder (bis auf Türkei) sehr sehr schwer, Vertrauen zu gewinnen. Deutschland könnte zu Recht als parteiisch abgelehnt werden, da politische Statements auch dieser Tage mehr als einseitig in Palästina ankommen.

Diese Statements, wie vom aktuellen Kanzlerkandidaten Armin Laschet, fußen auf einer falsch verstanden Übernahme geschichtlicher Verantwortung. Aus der Geschichte gelernt würde es da eher heißen, sich weltweit dafür einzusetzen Angriffskriege, Besetzung und Mord zu stoppen. Lasches ist Opfer der Antisemitismus-Debatte, bei der jeder Politiker bei kleinster Kritik vermaulkorbt wird, wie etwa die türkischstämmige Politikerin Ayten Erdil, Vorstandsmitglied der Berliner CDU.

(Screenshot/Twitter)

Von daher wäre die UN heute gut beraten, auf die Vorschläge Russlands und der Türkei einzugehen und gemeinsame Friedenstruppen zu entsenden. Russland hat einen guten Draht zu den Israelis und die Türkei zu den Palästinensern. Beide können auch umgekehrt. So haben Türkei und Israel erst kürzlich die diplomatische Beziehungen wieder aufgenommen. Gemeinsame Friedenstruppen aus Russland und der Türkei könnten eine reale Chance auf Frieden in Israel und Palästina bieten.


Dieser Gastbeitrag gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


Zum Thema

– Jerusalem-Krise –
Kommentar: Netanjahu kann jetzt von Ermittlungen gegen ihn ablenken

Die aktuellste Eskalation auf dem für Muslime und Juden heiligen Tempelberg in Jerusalem führt wieder auf religiöse Provokationen, Unterdrückung, Enteignung und Vertreibung palästinensischer Familien zurück. Dies zu kritisieren, wird von vielen rechtsradikalen Zionisten und dessen Sympathisanten innerhalb und vor allem außerhalb Israels als Antisemitismus bezeichnet, um jegliche Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung abzuwürgen.

Kommentar: Netanjahu kann jetzt von Ermittlungen gegen ihn ablenken