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Erkennung und Prävention von Spielsucht

Wie ist Spielsucht zu erkennen und welche präventiven Maßnahmen sind vorhanden? Gibt es eine Heilung? Jetzt online informieren.

(Symbolfoto: pixa)
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Spielsuchtprävention: Entstehung und Erkennungsmerkmale von Glücksspielsucht

Spielsucht gilt als Krankheit. Doch ab wann ist man spielsüchtig? Wie ist das Verhalten eines Spielsüchtigen zu erkennen? Inzwischen kann jeder online um Geld spielen und es bedarf keines Schlipses mehr, um ein Casino betreten zu dürfen. Der Schritt zum Notebook, PC, Tablet oder Smartphone ist schnell überwunden und wer in einem Casino registriert ist, kann innerhalb von Sekunden Online-Slots ohne Begrenzung und Roulette ohne Limit spielen. Da erscheint die Gefahr für psychisch labile Zeitgenossen doppelt so hoch, um der Spielleidenschaft zu erliegen und Familie, Haus und Hof zu verlieren.

Nun ist die Gefahr, in die Spielsucht abzudriften, nicht für Jedermann gegeben. Der größte Teil der Bevölkerung ist dagegen gefeit. Allerdings sorgt die ständige Verfügbarkeit dafür, dass sich vor allem Kinder und Jugendliche davon infizieren lassen. Zudem sorgt die schnelle Abfolge der einzelnen Einheiten dafür, dass nicht mehr der mögliche Geldgewinn im Mittelpunkt des Handelns steht, sondern der Nervenkitzel, die ständige Suche nach dem „Kick“.

Das Glück beherrschen wollen

Gefährlich wird es dann, wenn der Spieler daran glaubt, dass er einen Einfluss auf das Spielergebnis hat. Der Spielausgang ist aber beim Glücksspiel in der Regel unabhängig vom Willen und Können des Spielers. Und so ist Selbstüberschätzung der erste Schritt Richtung Abgrund. Der nächste Schritt ist mit dem Begriff „Aufholjagd“ zu beschreiben. Halten sich die Verluste anfangs noch in Grenzen, versuchen übermäßig spielende Menschen regelmäßig, diese mit andauerndem Spiel auszugleichen. Und immer schwebt der imaginäre Jackpot über dem Geschehen. Dies kann schon der Beginn einer Sucht sein.

Experten teilen die verschiedenen Glücksspiele in niedrige, mittlere und hohe Gefährdungsstufen ein. Während erstere sich eher um Lotto und Tombolas drehen, gelten Casino-Spiele, Geldspielgeräte und auch Live-Sportwetten weitaus stärker als suchtgefährdend. Das bedeutet allerdings nicht, dass solche Spiele automatisch in die Sucht führen. Maßgeblich ist dabei auch die eigene psychische Stabilität.

Phasen einer Spielerkarriere

Spielsucht und ihre Entstehung sind Objekt einiger wissenschaftlichen Abhandlungen. Experten modellieren dabei drei Phasen heraus, die mit dem Genannten korrelieren. Die erste Phase wird dabei positives Anfangsstadium oder Gewinnphase genannt. Häufige Gewinne steigern das Selbstwertgefühl und verbinden Glücksspiel mit positiven Erfahrungen. Erwartungen und Risikobereitschaft steigen.

Die Verlustphase bezeichnet ein kritisches Gewöhnungsstadium und ist durch gesteigerte Spielintensität gekennzeichnet. Die Empfindungen von Phase eins sollen wieder erreicht werden. Das Glücksspiel dominiert das Denken und es kommt zu privaten und beruflichen Problemen. Das wäre laut den Wissenschaftlern der letzte Zeitpunkt, das Abrutschen aus eigener Kraft zu verhindern.

In der Verzweiflungsphase ist das Suchtstadium voll entwickelt. Dieses geht mit Kontrollverlusten einher und der soziale Abstieg droht durch Überschuldung. Das Ende des Prozesses wird durch das Empfinden von Hoffnungslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken gekennzeichnet.

Präventiv- und Gegenmaßnahmen bei Spielsucht

Mitte 2021 werden die gesetzlichen Regelungen in Deutschland bezüglich Lizenzen für Online-Casinos gelockert. Das bedeutet in der Summe, dass die Möglichkeiten und Gelegenheiten zum Spielen ausgebaut werden. Umso wichtiger ist eine Präventivstrategie, welche schon im Vorfeld greift.  Vertrauenswürdige Online-Casinos haben Spielerschutz-Tools wie das sogenannte „Green Gaming“ installiert. Dabei werden vorher abgesprochene Einzahlungsgrenzen festgelegt, womit die eigenen Ausgaben merklich eingeschränkt werden können. Eine weitere erfolgversprechende Maßnahme besteht im Festsetzen persönlicher Limits. Diese lassen sich allerdings zeitlich begrenzen und bei einem hohen Gefährdungspotenzial wird das Problem dann nur nach hinten geschoben.

Ein letztes präventives Mittel stellt der sogenannte Selbstausschluss dar. Für einen bestimmten Zeitraum ruht die gesamte Spielaktivität. Während eines aktivierten Spielausschlusses kann sich weder ins jeweilige Casino eingeloggt noch von exklusiven Aktionen Gebrauch gemacht werden. Wer in diesem Stadium angelangt ist, sollte davon ausgehen, dass er schon typisches Suchtverhalten aufweist. Dann wird der Schritt zu einer Suchtberatung unumgänglich. Diese werden in Deutschland auch für Spielsucht meist kostenlos angeboten. Unter der Hotline 0800-137-2700 finden Spielsüchtige bei der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zu den normalen Geschäftszeiten anonym Hilfe. Danach können weitere Schritte zur Heilung der Krankheit eingeleitet werden.