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Der beste Bond-Film aller Zeiten spielt in Istanbul

James-Bond-Fans streiten seit Jahrzehnten darüber, welcher Film die Romanfigur von Ian Fleming am besten zum Leben erweckt hat. Während gemeinhin „Goldfinger“ aus dem Jahr 1964 in vielen Top-10-Listen als das ultimative Meisterwerk der Reihe angesehen wird, setzen Zelluloid-Gourmets eher auf dessen Vorgänger, „Liebesgrüße aus Moskau“.

Ortaköy Moschee, Istanbul (Symbolfoto: pixa)
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James-Bond-Fans streiten seit Jahrzehnten darüber, welcher Film die Romanfigur von Ian Fleming am besten zum Leben erweckt hat. Während gemeinhin „Goldfinger“ aus dem Jahr 1964 in vielen Top-10-Listen als das ultimative Meisterwerk der Reihe angesehen wird, setzen Zelluloid-Gourmets eher auf dessen Vorgänger, „Liebesgrüße aus Moskau“. Sean Connery selbst bezeichnete ihn immer als seinen Lieblingsfilm als James Bond.

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„Liebesgrüße aus Moskau“ war der zweite Film mit ihm in der Hauptrolle und stellte seinem Publikum erstmals alle jene Eigenschaften des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät vor, für die er bis heute berühmt ist. Gleichzeitig machte 007 aus dem hoffnungsvollen Schauspieler Connery einen Superstar. Der Film zeigt Istanbul als wichtigsten Schauplatz des Geschehens. Die Nachrufe auf Sean Connery rücken dessen Werk noch einmal in den Blickpunkt.

Istanbul (pixa)

Drei Karrieren vor Augen

Mit dem Tod von Sean Connery im Alter von 90 Jahren verlässt einer der größten Charismatiker das Filmgeschäft. Auch wenn er sich bereits vor 17 Jahren aus dem Business zurückgezogen hatte, so blieb er seinen Fans doch immer als der einzig wahre James Bond und Darsteller unzähliger großartiger Rollen im Gedächtnis. Dabei konnte der Schotte in seinem Leben noch deutlich mehr Erfolge vorweisen.

Als sich Arnold Schwarzenegger auf Twitter von seinem Bodybuilder-Kollegen verabschiedete, waren zahlreiche Fans zunächst erstaunt. Doch der Schauspieler hatte natürlich recht. Connery versuchte sich vor seine Filmkarriere auch im Bodybuilding. Der spätere Filmstar gewann im Jahr 1950 die schottische Meisterschaft und erreichte 1952 bei der Wahl zum Mister Universum immerhin Platz drei, wie die Welt berichtete.

Was kaum jemand weiß ist, dass der Schauspieler einst auch einen Profi-Vertrag beim Fußballverein Manchester United abgelehnt hatte. Bei einem Gastspiel des unterklassigen schottischen Vereins Bonnyrigg Rose fiel er der Trainerlegende Matt Busby auf. Der bot ihm sofort einen Vertrag als Profi an. Doch Connery lehnte diesen schweren Herzens ab, denn er sah sich mit seinen 23 Jahren als zu alt dafür an.

In der Zwischenzeit ist der Klub zu einem der größten und bekanntesten Fußballvereine der Welt aufgestiegen. So erhält Manchester United derzeit auf Betway eine Sportwetten Quote von 29,0 (Stand 17.11.) auf den Sieg in der englischen Premier League. Die ganz große Zeit des Klubs ist zwar vorbei, doch bei den Experten ist der Verein immer noch hoch angesehen. Sean Connery verzichtete auf eine Karriere als Fußballer und entschied sich für den Film.

Das sollte sich noch als richtig erweisen. In seiner bekanntesten Rolle als Geheimagent reiste er um die Welt und präsentierte die aufregendsten Schauplätze in ihren schillerndsten Farben. Der Film „Liebesgrüße aus Moskau“, der auf Filmstarts mit 4 von 5 Sternen bewertet wurde, überzeugte auch wegen der Stadt Istanbul, die in der Geschichte eine wesentliche Rolle einnimmt.

Vom Flughafen bis zur Hagia Sophia

Was Reisende heute als den modernen Atatürk-Havaalani-Flughafen kennen, war in den 1960er Jahren der kleine Flughafen Yesilköy. Damals handelte es sich dabei um einen Inlandsflughafen. Dort betrat James Bond erstmals die Türkei, um sich auf die Suche nach einem Lektor-Decoder zu machen. Die Fahrt vom Flughafen führte ihn an der Mihrimah-Sultan Moschee vorbei. Vom Topkapi-Viertel ging es ins Edirnekapi-Viertel, vorbei an der alten Stadtmauer.

Auf dem Weg zu seinem Kontakt kam er an alten osmanischen Holzhäusern vorbei. Diese befinden sich an der Ecke zwischen der Hauptstraße Alemdir Caddesi und der Seitenstraße Soguk Cesme Sokak. Sie sind von der Straßenbahnhaltestelle Gülhne aus zu sehen. Seine Zielperson traf James Bond auf dem Großen Basar. Dieser weltberühmte überdachte Platz beherbergt über 4.000 Geschäfte, darunter befinden sich unzählige Juweliere. Er ist bis heute eines der beliebtesten Touristenziele der Stadt. Bond stieg östlich des Großen Basars, nahe der Nuruosmaniye-Moschee aus.

Er betrat den Schauplatz von Osten her und ging durch das prächtige Steintor in den Basar. Natürlich spielte auch die Hagia Sophia eine Hauptrolle in dem Film. Die ehemalige Kirche war zu jener Zeit ein Museum. Nach langen Diskussionen in der Türkei, wird sie nun wieder als Moschee genutzt. Die Türkei saniert darüber hinaus bis heute zahlreiche Bauten in Istanbul, darunter auch viele von Minderheiten.

Die Film-Crew erhielt zwar eine Drehgenehmigung für die Hagia Sophia, musste sich allerdings dazu verpflichten, die Besucher nicht zu stören. Das sorgte wie erwartet für zahlreiche Schwierigkeiten bei den Dreharbeiten. Doch das raffiniert entworfene Gebäude war einfach zu prachtvoll, um ihm nicht einen viel bestaunten Auftritt in dem Film zukommen zu lassen.

Der Tod eines Agenten im Film blieb erstaunlicherweise von den Produzenten unentdeckt. Denn nach Abschluss der Dreharbeiten einer Autoverfolgungsjagd stellten sie fest, dass der beteiligte Agent bereits zuvor sein Duell in der Hagia Sophia gegen James Bond für immer verloren hatte. Die Szene, die Insider als eine der besten beschrieben, musste daher nachträglich aus dem Film gestrichen werden. Natürlich durfte zum Abschluss auch noch eine Bootsfahrt auf dem Bosporus nicht fehlen. „Liebesgrüße aus Moskau“ zeigt die Metropole Istanbul in seinem besten Licht und ist noch immer für viele Touristen ein Grund, die berühmten Drehorte zu besuchen.