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Russisch-türkische Beziehungen
Russland: Statusänderung der Hagia Sophia kommt Touristen zugute

Laut dem Sprecher des Kremls ist Russlands offizieller Standpunkt zur Statusänderung der Hagia Sophia, dass es sich um eine innere Angelegenheit der Türkei handele. Moskau denke, dass die Entscheidung den Touristen zugute kommen werde.

(Foto: pixa)
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Moskau – Laut dem Sprecher des Kremls ist Russlands offizieller Standpunkt zur Statusänderung der Hagia Sophia, dass es sich um eine innere Angelegenheit der Türkei handele. Moskau denke, dass die Entscheidung den Touristen zugute kommen werde

In einem Interview mit dem Lokalsender Avtoradio sagte Dmitri Peskow, die Menschen könnten die historische Stätte nun kostenlos besuchen, im Gegensatz zum Kauf „ziemlich teurer Eintrittskarten“, als sie noch ein Museum war, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. 

„Unsere türkischen Partner erklärten, dass alles auf bestmögliche Weise erhalten bleibt und jeder die Hagia Sophia besuchen kann. Außerdem kann ich Ihnen sagen, dass die Eintrittskarten für die Hagia Sophia ziemlich teuer waren“, sagte Peskow.

„Jetzt wird der Eintritt frei sein. In dieser Hinsicht werden unsere Touristen davon profitieren“, sagte Peskow.

Die russische Regierung respektiere die Position des Patriarchen von Moskau und der russischen Bevölkerung in dieser Angelegenheit, die sich von der Position des Staates unterscheide. Peskow erwarte nicht, dass die Hagia-Sophia-Frage die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei beeinträchtigen werde. Er lobte die Beziehungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan und sagte, die beiden Führer hätten einen ähnlichen Arbeitsstil.

„Sie treffen sich, und beide sind für ihre Worte verantwortlich, und beide haben die Situation unter Kontrolle, und beide sind in der Lage, verantwortungsvolle und schnelle Entscheidungen zu treffen, was sie auch tun“, so Peskov.

Er sagte, ein solcher Ansatz sei der Schlüssel zur Lösung schwieriger Probleme, „wie es in der syrischen Frage und in anderen Situationen der Fall war“.

Am 10. Juli annullierte das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei einen Kabinettsbeschluss von 1934, der die Hagia Sophia in Istanbul in ein Museum umwandelte. Dieser Schritt ebnete nach 86 Jahren den Weg für ihre Wiedernutzung als Moschee.

Das Gericht entschied, dass das architektonische Juwel im Besitz einer Stiftung ist, die von Sultan Mehmet II., dem Eroberer Istanbuls, gegründet und der Gemeinde als Moschee geschenkt wurde – ein Status, der rechtlich nicht geändert werden kann.

Die Hagia Sophia ist eine der bedeutendsten historischen und kulturellen Stätten der Welt. Sie wurde im sechsten Jahrhundert zur Zeit des christlich-byzantinischen Reiches erbaut und diente als Sitz der griechisch-orthodoxen Kirche. Nach der osmanischen Eroberung Istanbuls im Jahr 1453 wurde sie in eine Moschee und 1935 letztendlich in ein Museum umgewandelt.

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