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Christliche Mosaike der Hagia Sophia werden nicht entfernt

Das türkische Außenministerium hat am Montag erneut versichert, dass die christlichen Mosaike in der ehemaligen byzantinischen Kirche Hagia Sophia nicht entfernt oder verändert würden. 

(Beispielfoto: pixa)
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Ankara – Das türkische Außenministerium hat am Montag erneut versichert, dass die christlichen Mosaike in der ehemaligen byzantinischen Kirche Hagia Sophia nicht entfernt oder verändert würden.

Die islamischen Gebete sollen in einem dafür abgetrennten Teil  verrichtet und die Mosaike nur während der Gebetszeiten verdeckt werden. Die Moschee werde weiterhin für Besucher aller Religionen geöffnet sein, und jeder, der möchte, könne „dieses erstaunliche Gebäude besichtigen“, sagte das türkische Außenministerium am Dienstag. Für Touristen wird der Zugang nun kostenlos gewährt. Die vorher erhobenen Eintrittsgelder werden abgeschafft.

„Die Hagia Sophia wird mit ihrem neuen Status weiterhin alle Menschen umarmen und das gemeinsame kulturelle Erbe der Menschheit bewahren“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Hami Aksoy, nach einem Treffen des EU-Außenministerrats am Montag in Brüssel.

Erdogan: Die Türen der Hagia Sophia für jeden geöffnet

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versicherte bereits am Freitag, dass die „Türen der Hagia Sophia“, so wie die aller anderen Moscheen der Türkei, weiterhin für Menschen aller Glaubensrichtungen geöffnet bleiben würden, sagte Erdogan in einer Ansprache an die Nation zum neuen Status der Hagia Sophia

„Ich unterstreiche, dass wir die Hagia Sophia als eine Moschee eröffnen werden, indem wir das gemeinsame kulturelle Erbe der Menschheit bewahren“, betonte Erdogan. Mit ihrem neuen Status als Moschee werde die Hagia Sophia weiterhin „alle Menschen auf eine viel aufrichtigere Art und Weise umarmen“.

Am 10. Juli annullierte das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei einen Kabinettsbeschluss von 1934, der die Hagia Sophia in Istanbul in ein Museum umwandelte. Dieser Schritt ebnete nach 85 Jahren den Weg für ihre Wiedernutzung als Moschee.

Das Gericht entschied, dass das architektonische Juwel im Besitz einer Stiftung ist, die von Sultan Mehmet II., dem Eroberer Istanbuls, gegründet und der Gemeinde als Moschee geschenkt wurde – ein Status, der rechtlich nicht geändert werden kann.

Die Hagia Sophia ist eine der bedeutendsten historischen und kulturellen Stätten der Welt. Sie wurde im sechsten Jahrhundert zur Zeit des christlich-byzantinischen Reiches erbaut und diente als Sitz der griechisch-orthodoxen Kirche. Nach der osmanischen Eroberung Istanbuls im Jahr 1453 wurde sie in eine Moschee und 1935 letztendlich in ein Museum umgewandelt.