Start Kultur Corona-Pandemie Corona-Lockdown: Literaturtipps gegen Langeweile

Corona-Pandemie
Corona-Lockdown: Literaturtipps gegen Langeweile

Weil viele von uns wegen der Corona-Krise derzeit gezwungen sind Zuhause zu bleiben, im Homeoffice arbeiten oder auch ganz normal weiterarbeiten, habe ich mir gedacht, dass ich für die freien Stunden ein paar Lesetipps aufschreibe. Ich werde mich zunächst auf drei Werke beschränken. Was ich hier empfehle, ist zweifellos subjektiv und es bleibt jedermann selbst überlassen welches Buch er/sie liest. Ich kann aber versprechen, dass die empfohlenen Werke dieser Autoren qualitativ hochwertige Bücher sind und keine Langeweile aufkommt.

(Symbolfoto: pixa)
Teilen

Ein Gastbeitrag von Kemal Bölge – kboelge@web.de

Weil viele von uns wegen der Corona-Krise derzeit gezwungen sind Zuhause zu bleiben, im Homeoffice arbeiten oder auch ganz normal weiterarbeiten, habe ich mir gedacht, dass ich für die freien Stunden ein paar Lesetipps aufschreibe. Ich werde mich zunächst auf drei Werke beschränken. Was ich hier empfehle, ist zweifellos subjektiv und es bleibt jedermann selbst überlassen welches Buch er/sie liest. Ich kann aber versprechen, dass die empfohlenen Werke dieser Autoren qualitativ hochwertige Bücher sind und keine Langeweile aufkommt.

Siegfried Lenz: Schweigeminute

(Foto: Screenshot)

Zweifellos gibt es viele Erzählungen über die Liebe zwischen einer Lehrerin und ihrem Schüler, aber Siegfried Lenz ist mit der Novelle „Schweigeminute“ etwas ganz Besonderes gelungen. Ist es die typische Erzählweise von Lenz oder die Geschichte an sich? Es ist eine Mischung aus beidem, denn Lenz erzählt von einer Englischlehrerin namens Stella Petersen, die an einem Gymnasium unterrichtet und ihrem Schüler Christian, der sich in sie verliebt hat.

Das Schicksal ist manchmal erbarmungslos, die Protagonistin Stella Petersen stirb bei einem Segelunfall und Christian erinnert sich auf der Gedenkfeier in der Schule an seine verstorbene Lehrerin. Es ist aus der Perspektive des Schülers geschrieben, also beim Ich-Erzähler handelt es sich um den Abiturienten Christian.

Dieser Christian schildert diese Liebesgeschichte auf 128 Seiten wie einen Film und es macht einfach Spaß es zu lesen. Die Novelle ist sprachlich einfach, aber sehr feinfühlig geschrieben, die Handlungsorte ist Norddeutschland und die Ostsee.

Ahmet Rasim: Die Mühen des Lebens

Istanbul, die alte osmanische Hauptstadt gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Es ist die Geschichte einer unglücklichen Ehe zwischen einem durch eine Infektionserkrankung im Gesicht gekennzeichneten Mannes (Hausherr) und seiner Ehefrau (Firdevs), die Hauptfigur der Novelle ist.

Obwohl er seine Zuneigung ihr gegenüber stets offenbart, wird die liebevolle Empfindung von ihr nicht erwidert. Wenn zwei nicht zueinander finden und das Glück ausbleibt, kommt es zur unvermeidlichen Trennung. Sie verlässt das gemeinsame Haus und möchte ein neues Leben beginnen.

Mit dieser Novelle begleitet Rasim die Leser in eine längst verloren geglaubte Epoche der 1890-er Jahre. Wie keinem anderen Autor gelingt es ihm das Leben, die Probleme und die Traditionen der damaligen Zeit sehr detailliert und mit einer kraftvoll bezaubernden Sprache zu beschreiben.

In Istanbul wurde Ahmet Rasim 1864 geboren, in dieser Metropole fühlte er sich am wohlsten. Er verfasste unzählige Romane, Novellen, Dichtungen, Prosa, Artikel und vieles mehr. Ein absolutes Muss für jeden Fan von Istanbul und der osmanisch-türkischen Literatur.

Fjodor M. Dostojewski: Schuld und Sühne

(Foto: Screenshot)

Wer kennt ihn nicht, diesen genialen Schreiber des russischen Realismus, Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Was hat dieser Dostojewski nicht alles geschrieben, aber heute werde ich Schuld und Sühne vorstellen, obwohl der gleiche Roman später neu übersetzt unter dem Titel Verbrechen und Strafe veröffentlicht wurde.

Nichtsdestotrotz ist es meiner Ansicht nach eines der besten Bücher von Dostojewski. Ort der Handlung ist das zaristische Sankt Petersburg und die Hauptfigur der Geschichte ist der Student Rodion Raskolnikow, der aus Verzweiflung zum Doppelmörder wird. Wer einmal angefangen hat dieses Buch zu lesen, den lässt die spannende Erzählweise von Dostojewski nicht mehr los.

Egal ob daheim, in der S-Bahn oder in der Mensa. Es gibt selten einen Autor, der diese Fähigkeit besitzt und von Anfang bis Ende keine Langeweile herrscht. Um was geht es in diesem Roman? Es geht um soziale Ungerechtigkeit, um Moral und um Schuldgefühle, denn das damalige Russland war von sozialen Umbrüchen geprägt. Ein Markenstein von Dostojewski ist seine schnörkellose realistische Erzählweise, die Fiktion als Wahrheit, absolut lesenswert.

Auch interessant

– Kultur –
Zum 201. Geburtstag von Nikoloz Baratashvili

Gestern vor 201 Jahren wurde einer der bedeutendsten Dichter der europäischen Romanik geboren, Nikoloz Baratashvili (4.11.1817 Tbilisi – 21.10.1845 Ganja). Aufgrund der Sprachbarriere ist er – wie zahlreiche georgische Schriftsteller und Dichter weitgehend unbekannt.

Zum 201. Geburtstag von Nikoloz Baratashvili