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Peter Maffay hatte Suizidgedanken nach Krebsdiagnose

Rockstar Peter Maffay (69) hat an einem Tag Anfang der 90er-Jahre mit Suizidgedanken gespielt: "Ich bekam eine Diagnose meines Hausarztes, der sagte, ich hätte Lungenkrebs. Er sei sich noch nicht ganz sicher, aber es sehe so aus".

PETER MAFFAY LIVE IN HALLE, "Das Unplugged-Konzert", 11.11.17. (Foto: MDR/Köhler)
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Osnabrück – Rockstar Peter Maffay (69) hat an einem Tag Anfang der 90er-Jahre mit Suizidgedanken gespielt: „Ich bekam eine Diagnose meines Hausarztes, der sagte, ich hätte Lungenkrebs. Er sei sich noch nicht ganz sicher, aber es sehe so aus“, berichtete Maffay der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Damals habe er Suizidgedanken gehabt: „Das war genau zu der Zeit, als sich meine Platten verkauften wir irre und die beruflichen Angelegenheiten gar nicht besser hätten laufen können.“

Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht

Am darauffolgenden Tag habe er glücklicherweise erfahren, dass er doch keinen Krebs habe, sagte Maffay weiter: „Zwei Jahre später hat mein Arzt die Lunge gecheckt, und die Werte waren wieder völlig okay.“

Von einem auf den anderen Tag Alkohol und Nikotin entsagt

Den Schock aber habe er damals zum Anlass genommen, von einem auf den anderen Tag Alkohol und Nikotin zu entsagen, obwohl er zu dieser Zeit zwei Flaschen Whisky „und mehr“ am Tag getrunken und geraucht „wie ein Schlot“ habe: „Der Alkohol hat einiges zersägt an Beziehungen. Diese Phase habe ich nur mit viel Glück überwinden können.“ Er habe die Abstinenz nicht als Verzicht empfunden und auch keine Entzugserscheinungen gehabt.

Heilsam, so Maffay weiter, sei auch der Schock gewesen, 1982 als Vorband der Rolling Stones von den Fans mit Eiern und Tomaten beworfen zu werden: „Wenn wir damals nicht so aufs Maul gekriegt hätten, wären wir nicht zur Normalität zurückgekommen. Wenn es anfängt, dass sich die Alben millionenfach verkaufen, verliert man ein bisschen die Übersicht. Natürlich hat das mein Ego und die Eitelkeit angekratzt. Aber es hat uns alle wachgerüttelt. Und das hält bis heute an.“

Die berühmten Kollegen Mick Jagger und Keith Richards habe er damals kaum kennenlernen können, berichtete der Musiker weiter: „Die Jungs bewohnten die obere Etage des Hotels, und vor dem Aufzug stand einer, mit dem man sich nicht anlegen wollte. Ich habe allerdings Keith mal hochgebracht, weil er nicht mehr in der Lage war, im Fahrstuhl den richtigen Knopf zu drücken.“

Zukunftspläne für Zeit nach dem 70. Geburtstag

Maffay, der am kommenden Donnerstag mit einem Konzert in der Berliner Columbiahalle in seinen 70. Geburtstag hineinfeiert und sein neues Album „Jetzt“ veröffentlicht, will auch in Zukunft noch Konzerte geben und Platten einspielen: „Ich glaube, dass es noch total geile Möglichkeiten gibt. Bruce Springsteen und mich trennen altersmäßig ja nur ein paar Wochen, der setzt sich heute auf die Bühne, erzählt über sein Leben und spielt ein bisschen Gitarre dazu. Und ist megaerfolgreich damit. Ich weiß nicht, ob mein Leben so interessant ist wie seins, aber die Vorstellung gefällt mir.“

„Schick“ findet Maffay auch die Vorstellung, als 87- oder 88-Jähriger auf dem Abiball seiner heute neun Monate alten Tochter zu spielen: „Das wäre ein Geschenk.“ Maffays Lebensgefährtin Hendrijke Balsmeyer hatte im vergangenen November die gemeinsame Tochter Anouk zur Welt gebracht.