Start Politik Ausland IDEF’19 Türkei und Ukraine unterzeichnen Panzerraketen-Deal

IDEF’19
Türkei und Ukraine unterzeichnen Panzerraketen-Deal

Das zum ukrainischen Staatskonzern „Ukroboronprom“ gehörende Unternehmen „Spetstechnoexport“ hat mit dem türkischen Staatsunternehmen „Makina ve Kimya Endüstrisi Kurumu“ (MKEK) einen Vorvertrag über die Lieferung von lasergelenkten Panzerraketen unterzeichnet.

Photo, from left side: first line: Mr. Pavlo Bukin, Director General of the State Concern "Ukroboronprom", Mr. Mehmet Ünal, Acting Director General of “MKEK”, Mr. Vladyslav Belbas, director of the SE SFTE "Spetstechnoexport". (Foto: Spets Techno Export)
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Istanbul (nex) – Das zum ukrainischen Staatskonzern „Ukroboronprom“ gehörende Unternehmen „Spetstechnoexport“ hat mit dem türkischen Staatsunternehmen „Makina ve Kimya Endüstrisi Kurumu“ (MKEK) einen Vorvertrag über die Lieferung von lasergelenkten Panzerraketen unterzeichnet.

„Bei der internationalen Waffenmesse IDEF’19 in Istanbul haben Vertreter des Unternehmens ‚Spetstechnoexport‘ am ersten Ausstellungstag einen Vertrag mit dem türkischen Staatsunternehmen MKEK über die Lieferung von gelenkten 120-mm-Rohrraketen ‚Konus‘ aus der Produktion des Kiewer Konstruktionsbüros ‚LUTsch‘ paraphiert“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Sputnik eine Mitteilung von Spetstechnoexport am Mittwoch.

In der ersten Etappe sollen lasergelenkte Konus-Raketen sowie Lenkeinrichtungen zum Integrieren der Raketen in türkische Kampfpanzer geliefert werden, berichtet Sputnik weiter. Die Seiten häten den Wert des Deals und die Liefertermine sowie andere Vertragsbedingungen miteinander abgestimmt. Die definitive Unterzeichnung des Vertrags und der Produktionsbeginn seien für die nächsten Wochen geplant.

„Konus“ ist zum Beschuss aus 120-mm-Panzerkanonen der Nato bestimmt, so Sputnik. Sie habe eine Reichweite von fünf Kilometern und übertreffe somit konventionelle Panzergeschosse.

Kauf von „unbemannten Luftfahrzeugen“ aus der Türkei

Im Januar dieses Jahres unterzeichnete Kiew mit Ankara zudem eine Vereinbarung über den Kauf von unbemannten Luftfahrzeugen (unmanned aerial vehicle, UAV) aus der Türkei unterzeichnet.

Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge, wird der türkische UAV-Hersteller Baykar im kommenden Jahr sechs Bayraktar TB2 produzieren und an die Ukraine liefern. Neben den UAVs werden auch drei Bodenkontrollstationssysteme und -geräte geliefert.

Bayraktar TB2 wird seit 2015 von der türkischen Armee und der türkischen Sicherheitsdirektion eingesetzt.

Das TB2 bewaffnete UAV wurde für taktische Aufklärungs- und Überwachungsmissionen entwickelt und kann auch Munition transportieren, Angriffe durchführen und hat eine Laserzielerfassung. Derzeit verfügen die türkischen Streitkräfte über eine Flotte von 75 Bayraktar TB2 Plattformen.

Der Kaufvertrag zwischen der Ukraine und der Türkei ist die zweite Exportleistung der TB2. Während einer internationalen Rüstungsmesse im März 2018 unterzeichnete auch Katar einen Vertrag über den Kauf von sechs Bayraktar TB2 bewaffneten UAVs aus der Türkei.

Moskau verurteilt Deal

Lieferungen von ausländischen Waffen an die Ukraine dürfen nicht zu einer Verschärfung der anhaltenden Krise in diesem Land führen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nach der Bekanntgabe des Deals zwischen Kiew und Ankara.

„Das Problem ist, dass die Ukraine eine innenpolitische bewaffnete Krise, einen Bürgerkrieg durchlebt“, so Sacharowa in einem Interview mit der Zeitung Kommersant.

„Diese interne Krise hat auch einen internationalen Aspekt, da eine Reihe von Ländern und internationalen Organisationen als Vermittler bei der Beilegung der Probleme fungieren. Diese Nationen und Organisationen haben unmissverständlich gesagt, dass sie für eine ausschließlich friedliche Lösung stehen“, zitiert die russische Nachrichtenagentur “TASS“ die Sprecherin.

„Daher dürfen Waffenlieferungen an das Kiewer Regime nicht zu einem Faktor werden, der die Verschärfung der inneren Krise der Ukraine verstärken könnte“, so Sacharowa.