Start Panorama Ausland Terrorismus PKK-Anhänger in Europa versammeln sich weiterhin ungehindert – trotz Verbot

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PKK-Anhänger in Europa versammeln sich weiterhin ungehindert – trotz Verbot

Anhänger der Terrororganisation PKK haben am gestrigen Samstag in der französischen Hauptstadt Paris eine Demonstration veranstaltet, auf der sie Transparente ihres inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan hochhielten.

(Archivloto: nex24.com)
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Paris (nex) – Anhänger der Terrororganisation PKK haben am gestrigen Samstag in der französischen Hauptstadt Paris eine Demonstration veranstaltet, auf der sie Transparente ihres inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan hochhielten.

Die PKK-Unterstützer hatten sich zum Gedenken des Todestages von Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Sönmez versammelt, die im Januar 2013 in Paris getötet worden waren.

Die Organisatoren und Teilnehmer der Veranstaltung skandierten Slogans gegen Frankreich und verlangten die Aufklärung der Morde an den drei PKK-Mitgliedern.

Eine weitere Gedenkveranstaltung für die Getöteten wurde am vergangenen Freitag in Basel in der Schweiz abgehalten.

Die 1978 gegründete PKK hatte seit den 1980-er Jahren gegen die Türkei für die Gründung eines unabhängigen kurdischen Staates gekämpft. Später änderte sie ihr Ziel und verlangt seitdem die Autonomie der überwiegend von Kurden bewohnten Regionen der Türkei.

Die Terrorgruppe nahm im Juli 2015 ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat wieder auf.

Seitdem sind über 1.100 Menschen, von denen etwa 800 Sicherheitskräfte und 300 Zivilisten waren, bei PKK-Anschlägen in der Türkei gestorben, während über 4.000 Sicherheitskräfte und 2.000 Zivilisten verletzt wurden.

Die PKK ist auch für die neuesten Anschläge in der westtürkischen Millionenmetropole Izmir und der zentralanatolischen Stadt Kayseri verantwortlich.

Der Kampf der PKK besteht darin, Zivilisten im Namen der Freiheit für Kurden in der Türkei zu töten. Sie ist seit ihrer Gründung für den Tod von etwa 7.000 Zivilisten verantwortlich. Die Mehrheit dieser Opfer waren kurdischstämmige türkische Staatsangehörige, die wegen ihrer Unterstützung der türkischen Regierung sterben mussten. Die PKK intensivierte ihre Anschläge in den mehrheitlich von Kurden bewohnten südosttürkischen Städten, in denen sie um die Unterstützung der Bevölkerung kämpfte

Die PKK wird von den USA, der EU und der Türkei als eine Terrororganisation eingestuft.

Obwohl sie sich auf der EU-Liste terroristischer Organisationen befindet, begegnen einige europäische Länder der Präsenz der PKK in Europa mit einer Gleichgültigkeit, die bereits mehrmals zu heftiger Kritik vonseiten Ankaras geführt hat. Die türkische Regierung wirft der EU vor, dass ihre Anti-Terror-Rhetorik der Duldung von PKK-Aktivitäten in EU-Ländern vollkommen widerspreche.

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