Istanbul – Laut einer neuen Umfrage des türkischen Meinungsforschungsinstituts Metropoll Research würden 56,7 Prozent der türkischen Bürger bei einer möglichen Wahl heute nicht für den Vorsitzenden der oppositionellen CHP, Kemal Kılıçdaroğlu, stimmen. Bei Präsident Recep Tayyip Erdoğan lag diese Zahl bei 50,7 Prozent.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden von dem Meinungsforschungsinstitut am 24. Dezember auf Twitter veröffentlicht. Wie das Institut weiter bekannt gab, wurden die Befragungen zwischen dem 15. und 20. November durchgeführt. Bei Wählern der regierenden AKP lag die Ablehnung mit 88,8 Prozent am höchsten. 85 Prozent der CHP-Wähler stimmten für Kılıçdaroğlu.
Andererseits gaben 50,7 Prozent der Befragten an, dass sie nicht für Präsident Recep Tayyip Erdoğan stimmen würden, während 43 Prozent sagten, sie würden für Erdoğan stimmen.
Dementsprechend gaben 11,2 Prozent der AKP-Wähler an, dass sie Erdoğan nicht wählen würden, während diese Zahl bei Erdoğans Verbündeter Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) 29,8 Prozent betrug.
Im Juni 2023 finden in der Türkei landesweite Wahlen statt, bei denen die Wählerinnen und Wähler den Präsidenten und alle 600 Abgeordneten des Parlaments wählen werden.
Der Präsident und die Abgeordneten des Parlaments werden für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt, wobei der Präsident auch die Möglichkeit hat, vorgezogene Neuwahlen auszurufen.
2017 beschlossen die türkischen Wähler, von einem parlamentarischen System zu einem exekutiven Präsidialsystem überzugehen. Nachdem er seit 2003 Ministerpräsident war, übernahm Erdoğan 2014 das Präsidentenamt. Nach dem neuen System sind die Amtszeiten der Präsidenten auf zwei volle Legislaturperioden begrenzt.