Mikronesien: 114 Gegentore in nur drei Spielen
(nex) Während auf den meisten anderen Kontinenten das Leistungsgefälle im Weltfußball stetig geringer wird, gibt es sie in Ozeanien noch regelmäßig: die Spiele, die mit den richtig hohen Torspannen enden.
In der Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2016 hat nun die U23-Nationalmannschaft von Mikronesien auf unangenehme Weise mit diesem Phänomen Bekanntschaft machen müssen, als sie in nur drei Spielen im Rahmen der Pacific Games in Papua-Neuguinea nicht weniger als 114 Gegentore kassierte.
Dabei hatte das Turnier für die Mannschaft aus dem Inselreich im Pazifik, das sich auf mehr als 7 Millionen Quadratkilometer und über insgesamt 4000 Kilometer in der Länge erstreckt, noch mit einem Achtungserfolg begonnen: Gegen Tahiti, dessen erste Mannschaft immerhin 2013 Confed-Cup-Teilnehmer war, gab es immerhin „nur“ ein 0:30.
Bereits gegen die Fidschi-Inseln – Anfang der 1980er Jahre selbst noch mit zwei zweistelligen Niederlagen gegen Australien und Neuseeland aus der WM-Qualifikation geflogen – hieß es jedoch schon 0:38. Und am Ende verlor man im dritten Spiel gegen die nicht gerade als Gigant bekannte Mannschaft aus Vanuatu gar mit 0:46, bereits zur Pause lag man dabei mit 0:24 zurück. Mikronesiens australischer Trainer Stan Foster sprach anschließend von einem Spiel zwischen „Jungen und Männern“.
Da es ein U23-Spiel war, gilt das Ergebnis jedoch nicht als Weltrekord. Den höchsten Sieg in einem Pflichtländerspiel hält weiterhin – gleichfalls in Ozeanien – Australien mit dem 31:0 gegen Amerikanisch-Samoa in der WM-Qualifikation im Jahr 2001. Die erste Mannschaft Mikronesiens, die nicht FIFA-Mitglied ist und deshalb nicht an der WM-Qualifikation teilnimmt, hat in ihrer noch jungen Geschichte immerhin unter anderem auch schon einen 3:0-Sieg gegen Guam und gar ein 7:0 gegen die Nördlichen Marianen zu verbuchen. Beide datieren jedoch bis ins Jahr 1999 zurück. Die höchste Niederlage war hier ein 0:18 gegen Neukaledonien im Jahre 2003.