Washington, D.C. (nex) – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan empfing am Mittwoch im Hotel St. Regis in Washington, D.C. eine Delegation ranghoher Mitglieder aus mehreren jüdischen Organisationen in den USA.
An dem Treffen nahmen von türkischer Seite auch Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, Energieminister Berat Albayrak und der Minister für Jugend und Sport, Çağatay Kılıç, teil. Während des Treffens unterstrich Erdoğan die Wichtigkeit der Zusammenarbeit gegen steigenden Antisemitismus und Islamophobie im Westen.
Die Teilnehmer erörterten die jüngsten Terroranschläge in der Türkei und Belgien, den Krieg gegen den Terror, die Situation der Juden in der Türkei, die Beziehungen zwischen den USA, Israel und der Türkei, die Lage in Palästina, die Flüchtlingskrise, den Antisemitismus und die Islamophobie.
Erdoğan kritisierte dabei den wiederaufkeimenden Rassismus im Westen und erklärte: „Leider haben antisemitische, islamophobe und fremdenfeindliche Bewegungen in der Politik eine zentrale Bedeutung erlangt. Wir müssen in einer kooperativen Weise gegen diese auf Hass gründenden Bewegungen kämpfen.“
Erdoğan wies auch auf sein jüngstes Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Reuven Rivlin hin. Quellen aus dem Präsidentenamt berichteten davon, dass sich der Präsident und Vertreter jüdischer Organisationen für die Versorgung der israelischen Opfer des der Terrormiliz IS (Daesh) zugerechneten Anschlages auf dem İstiklâl-Boulevard durch die türkischen Rettungskräfte bedankt hätten und ihre Anteilnahme für die Opfer der Terrorakte von Ankara und Istanbul bekundet hätten. Erdoğan und seine Gäste seien auch darin übereingekommen, ihre Kooperation und Kommunikation untereinander zu verbessern, auch wenn es bezüglich einiger Themen Meinungsdifferenzen gäbe.
Unter den Gästen Erdoğans befanden sich unter anderem der Vorstandsvorsitzende der B’nai-B’rith-Loge Peter Perlman, der nationale Direktor der Anti Defamation League (ADL), Marvin Nathan, der Vizepräsident der Konferenz der Präsidenten der größeren amerikanischen Organisationen, Malcolm Hoenlein und der Vorstandsvorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Robert Singer.