Start Panorama Hanfpflanzen CBD in Deutschland: Der rechtliche Rahmen um die Blüten

Hanfpflanzen
CBD in Deutschland: Der rechtliche Rahmen um die Blüten

In Deutschland hat sich in den letzten Jahren viel getan, was den Anbau und die Nutzung von Hanfpflanzen angeht. Und trotzdem sind viele Menschen heute noch unsicher.

(Symbolfoto: pixabay)
Teilen

In Deutschland hat sich in den letzten Jahren viel getan, was den Anbau und die Nutzung von Hanfpflanzen angeht. Und trotzdem sind viele Menschen heute noch unsicher.

Was ist erlaubt und womit macht man sich strafbar? Was sind die Grenzen und wo gelten sie? Wer die Antworten auf diese Fragen besser verstehen möchte, sollte am besten ein paar Grundlagen zum Thema Cannabis verstehen. Und die sehen wir uns in diesem Artikel einmal genauer an.

Hanf ist nicht gleich Hanf

Unterschieden wird bei Produkten, die aus Cannabis gewonnen werden, grundsätzlich in zwei verschiedenen Wirkstoffen. Da wäre zum einen der psychoaktive Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) und zum anderen das CBD (Cannabidiol), in dem nur Spuren von THC zu finden sind.

Beim CBD spürt man keinen Rausch wie beim klassischen Marihuana. Und es wird stattdessen vor allem zur körperlichen Entspannung, als Schlafhilfe oder gegen Stress eingesetzt. Tatsächlich ist das Ganze aber rechtlich nicht so einfach einzuordnen, wie man denken könnte.

Gesetze und ihre Grauzonen

CBD selbst ist in Deutschland nicht als Betäubungsmittel eingestuft. Und trotzdem galt die CBD Blume lange als problematisch, da sie aus der gleichen Pflanze stammt wie klassische Cannabisprodukte. Die frühere Rechtslage war kompliziert.

Auch wenn der THC-Gehalt unter den gesetzlich erlaubten Grenzwerten lag, war ein Verkauf oder Besitz strafbar, wenn ein “Missbrauch zu Rauschzwecken nicht ausgeschlossen” werden konnte. Das betraf vor allem Blüten (also die unverarbeiteten Pflanzenteile), da sie prinzipiell auch geraucht werden können.

Das führte über Jahre hinweg zu einer ziemlichen Unsicherheit. Viele Shops schrieben auf ihre Verpackungen Hinweise wie “nicht zum Verzehr geeignet” oder “nur als Aromaprodukt”, um sich rechtlich abzusichern. Trotzdem kam es regelmäßig zu Ermittlungen und Beschlagnahmungen – je nach Bundesland mal häufiger, mal seltener.

Die Teillegalisierung

Im April 2024 trat das neue Cannabis-Gesetz in Kraft, das einen Wendepunkt markierte. Seither wurde nicht nur der Besitz von THC-haltigem Cannabis in bestimmten Mengen legalisiert, sondern auch der Anbau unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Damit einher ging eine Entkriminalisierung von Produkten wie CBD Blüten.

Der Besitz von bis zu 25 Gramm in der Öffentlichkeit und 50 Gramm in der eigenen Wohnung ist seitdem für Erwachsene erlaubt, solange man dabei nicht in der Nähe von Kindern ist. Auch der Anbau von bis zu drei Pflanzen für den Eigenbedarf ist mittlerweile legal.

CBD Blüten fallen unter diese Regelung. Denn auch wenn sie keinen Rausch auslösen, gelten sie juristisch als Cannabisprodukt. Für Konsumenten gibt es heute also deutlich mehr Rechtssicherheit.

Ein Vergleich mit Haken

Obwohl CBD und THC heute juristisch ziemlich ähnlich behandelt werden, unterscheiden sich ihre Wirkungen deutlich. THC wirkt psychoaktiv und ist in Deutschland seit 2024 zwar legal, aber nur unter bestimmten Bedingungen erhältlich – zum Beispiel über Anbauvereinigungen oder im privaten Anbau.

Für den Straßenverkehr gibt es klare THC-Grenzwerte im Blut (3,5 ng/ml), und für Fahranfänger gilt nach wie vor eine Null-Toleranz-Regel. Bei CBD Blüten stellt sich das Problem vor allem bei THC-Rückständen.

Auch wenn sie nicht berauschend wirken, können regelmäßiger Konsum oder bestimmte Sorten zu messbaren Werten im Blut führen. Hier gilt also Vorsicht, auch beim Konsum vermeintlich harmloser Produkte.

CBD Blüten sind in Deutschland kein verbotenes Produkt mehr. Insgesamt zeigt sich, dass sich die rechtlichen Regeln gelockert haben, auch wenn es noch keine völlige Klarheit gibt. Kauft man bei einem guten Shop ein, sollte man kein Problem haben.

AUCH INTERESSANT

– „100 Milliarden-Dollar-Markt“ –
Cannabis-Anbau: 2000 Anrufe von Investoren nach Erdogan-Ankündigung

Die Ankündigung des türkischen Staatspräsidenten, Cannabis industriell anbauen zu wollen, stößt bei Investoren und Unternehmern in der Türkei auf großes Interesse.

Cannabis-Anbau: 2000 Anrufe von Investoren nach Erdogan-Ankündigung