Ankara – Die türkische Rüstungsindustrie boomt, türkische Unternehmen bauen ihre Stellung auf dem Weltmarkt rasant aus. Nach der erfolgreichen Bayraktar TB2 hat am vergangenen Donnerstag auch die in der Türkei entwickelte Tarnkappendrohne ANKA-3 ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert.
Am 28. Dezember 2023 erreichte die von TAI (Turkish Aerospace Industries) entwickelte Kampfdrohne in einem 70-minütigen Testflug 8.000 Fuß und eine Geschwindigkeit von etwa 278 km/h. Die ANKA-3 wurde dabei von einem Turboprop-Trainingsflugzeug begleitet.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan feierte den Flug auf X:
„Unser unbemanntes Kampfflugzeug ANKA-3, das von TAI entwickelt wurde, hat heute seinen ersten Flug absolviert. Hoffentlich wird unser Flugzeug mit seinen fortschrittlichen Technologien, seinem Design und seinen Eigenschaften einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung unseres Landes leisten.“
Die Drohne ist auch Teil des ehrgeizigen türkischen Plans zur Entwicklung eines bemannten Tarnkappen-Kampfflugzeugs, des TF-X, das bald zum Einsatz kommen soll. Die ANKA-3 und die TF-X könnten als Team zusammenarbeiten, wobei die Drohne als loyaler Flügelmann oder als Lockvogel für das bemannte Flugzeug fungiert. Die ANKA-3 könnte Aufgaben wie Angriffe, Überwachung, elektronische Kriegsführung sowie die Unterdrückung und Zerstörung der gegnerischen Luftabwehr übernehmen.
Die ANKA-3 hat außen insgesamt sechs Befestigungsmöglichkeiten für Waffen: An den Befestigungsstationen kann die Drohne insgsamt 1200 Kilogramm tragen.
„Unter den Waffen, die mit der ANKA-3 kompatibel sein sollen, finden sich die Mark 82 – eine 227 Kilogramm schwere Freifallbombe, die mit verschiedenen Suchköpfen (GPS, Infrarot, Laser) auch als Lenkbombe verwendet werden kann. Die Small Diameter Bomb (SDB), eine präzisionsgelenkte Gleitbombe mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern, und der türkische Marschflugkörper SOM-J (275 km Reichweite) sollen ebenso auf der ANKA-3 zum Einsatz kommen“, berichtet Futurezone.
Wie das Fachportal weiter berichtet, verfügt die Drohne auch über interne Waffenschächte. Diese würden bei Tarnkappenmissionen genutzt, da außen montierte Waffen eine größere Radarsignatur aufweisen und so die Stealth-Fähigkeiten der Drohne reduzieren.