Start Politik Ausland Völkermord in Gaza Türkei: Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler

Völkermord in Gaza
Türkei: Erdogan vergleicht Netanjahu mit Hitler

In einer Rede hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen.

Gefangene und inhaftierte Palästinenser sitzen auf einer Straße in Beit Lahia, nördlicher Gazastreifen, während israelische Soldaten Wache stehen (Foto: Screenshot/Twitter)
Teilen

Ankara – In einer Rede hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen.

Es gebe „keinen Unterschied zwischen dem, was Netanjahu bei den monatelangen Angriffen auf den Gazastreifen“ tue, und dem, was Naziführer Adolf Hitler vor Jahrzehnten getan habe, sagte der türkische Staatschef am Mittwoch.

Bei einer Verleihung von Wissenschaftspreisen in der Hauptstadt Ankara sagte Erdogan: „Wie unterscheiden Sie (Netanjahu) sich von Hitler? Gibt es irgendetwas, was Netanjahu tut, das Hitler nicht getan hat?“, fragte Erdogan.

In den Medien sind schockierende Bilder und Videos aufgetaucht, die zeigen, wie palästinensische Gefangene, darunter auch Kinder, bis auf die Unterwäsche entkleidet und auf einem zentralen Platz in Gaza vorgeführt wurden. In einem anderen Filmausschnitt ist zu sehen, wie entkleidete Männer in einem Militärfahrzeug transportiert werden. Diese Aufnahmen dokumentieren die erniedrigende Behandlung von Palästinensern in israelischer Haft.

Es ist nicht klar, wie und warum die Bilder an die Öffentlichkeit gelangten. Die Quelle der Bilder wurde nicht genannt, aber ein Video, das Reihen von Männern zeigt, die auf einer Straße knien und ebenfalls entkleidet sind, scheint von einem israelischen Soldaten aufgenommen worden zu sein, der neben den Gefangenen herging.

Berichten zufolge werden Zivilisten und Flüchtlinge auf diese Weise gefangen genommen, gefoltert und an unbekannte Orte gebracht. Verschiedene Menschenrechts Organisationen haben die israelische Behandlung von Gefangenen als schockierend und an den Zweiten Weltkrieg erinnernd kritisiert.

Laut der katarischen Nachrichtenagentur Al Araby sagte Hamas-Führer Osama Hamdan, dass es sich bei den Gefangenen um unbewaffnete Zivilisten handele, die nichts mit militärischen Operationen zu tun hätten. The New Arab, eine in London ansässige Nachrichtenagentur, berichtete, dass es sich bei mindestens einem der Festgenommenen um einen Journalisten handelt.

Nach Angaben von The New Arab war ihr Korrespondent Diaa al-Kahlout unter ihnen. In einer Erklärung der Nachrichtenagentur hieß es, Kahlout sei zusammen mit seinen Brüdern, Verwandten und anderen Zivilisten auf der Marktstraße in Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen aufgegriffen und dann „gezwungen worden, sich auszuziehen, um dann durchsucht und gedemütigt zu werden, bevor sie an einen unbekannten Ort gebracht wurden“.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat die Aufnahmen verurteilt und darauf hingewiesen, dass alle Festgenommenen im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht behandelt werden müssen.

„Wir betonen nachdrücklich, wie wichtig es ist, dass alle Festgenommenen mit Menschlichkeit und Würde im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht behandelt werden“, sagte Jessica Moussan, eine Sprecherin des IKRK, in einer Erklärung.

Zum Thema

– Gaza-Krieg –
Gaza-Christen: Wir suchen Schutz vor der israelischen Armee

Palästinensische Christen haben die Angriffe der israelischen Armee auf Gaza erneut verurteilt. Sie fürchteten nicht die Hamas, sondern die IDF.

Gaza-Christen: Wir suchen Schutz vor der israelischen Armee