Start Politik Ausland Griechisch-türksiche Beziehungen Griechenland erwartet auch nach Wahlen Wiederannäherung mit der Türkei

Griechisch-türksiche Beziehungen
Griechenland erwartet auch nach Wahlen Wiederannäherung mit der Türkei

Der griechische Außenminister Nikos Dendias erwarte auch nach den Wahlen in beiden Ländern eine Kontinuität der Wiederannäherung zwischen der Türkei und Griechenland.

(Foto: nex24)
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Athen – Der griechische Außenminister Nikos Dendias erwarte auch nach den Wahlen in beiden Ländern eine Kontinuität der Wiederannäherung zwischen der Türkei und Griechenland. Im Mai finden sowohl in der Türkei als auch in Griechenland Wahlen statt.

„Griechenland ist immer auf der Suche nach Möglichkeiten für eine ehrliche und aufrichtige Zusammenarbeit mit der Türkei“, sagte Dendias nach Gesprächen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Samih Schukri in Athen.

Nach den verheerenden Erdbeben in der Südtürkei im Februar haben griechische und türkische Beamte in den letzten Wochen eine Reihe von hochrangigen Treffen abgehalten. Sie versprachen, die Streitigkeiten beizulegen, die seit Jahrzehnten immer wieder zu Spannungen und sogar zu einer erhöhten Kriegsgefahr geführt haben.

Dendias sagte, Athen würde neue Mitglieder im Eastern Mediterranean Gas Forum (EMGF) begrüßen. Dabei handelt es sich um eine Vereinigung von Staaten im östlichen Mittelmeerraum, die bei der Erschließung von Erdgasvorkommen zusammenarbeiten. Die Türkei ist derzeit kein Mitglied.

„Ich möchte klarstellen, dass wir die Teilnahme anderer Länder an diesem Forum begrüßen würden, allerdings unter einer klaren Bedingung: Die Achtung des internationalen Rechts und des internationalen Seerechts“, sagte er. Die derzeitigen Mitglieder des Gasforums für das östliche Mittelmeer sind Ägypten, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Jordanien, die Palästinensische Autonomiebehörde und Zypern.

Auch Schukri brachte seine Unterstützung für die Verbesserung der türkisch-griechischen Beziehungen zum Ausdruck. Bessere Beziehungen zwischen Ankara und Athen würden eine verstärkte Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen bedeuten, darunter Handel, Investitionen und Krisenbewältigung, sagte er und fügte hinzu, dass diese Situation zu Wohlstand und Stabilität in der Region beitragen werde.

Schukri begrüßte zudem die Wiederannäherung zwischen Ägypten und der Türkei.

„Der Abbau von Spannungen und der Aufbau stabiler Beziehungen zwischen Ankara und Kairo wird sich positiv auf die Menschen in der Region auswirken. Folglich liegt dies im Interesse der gesamten Region“, sagte er dem griechischen Fernsehsender SKAI TV am Mittwoch.

In den letzten Wochen hat Ankara Initiativen zur Verbesserung der Beziehungen sowohl zu Griechenland als auch zu Ägypten ergriffen. Samih Schukri kam am gestrigen Donnerstag in Ankara auch mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zusammen. 

Im vergangenen Monat trafen sich Schukri und Cavusoglu in der ägyptischen Hauptstadt Kairo, wo die beiden die bilateralen Beziehungen sowie regionale und internationale Fragen erörterten und vereinbarten, die diplomatischen Beziehungen zu intensivieren. Cavusoglu ist der erste türkische Außenminister seit 11 Jahren, der Ägypten besuchte.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Ägypten hatten sich seit dem Militärputsch in Ägypten 2013, bei dem der damalige Präsident Mohammed Morsi gestürzt wurde, verschlechtert.