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Gas: Türkei und Bulgarien unterzeichnen Milliarden-Deal

Die staatlichen Gasgesellschaften, Bulgariens Bulgargaz und BOTAŞ der Türkei, haben am heutigen Dienstag einen 13-Jahres-Vertrag unterzeichnet.

Der türkische Energieminister Fatih Dönmez und sein bulgarischer Amtskollege Rossen Hristow
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Sofia – Die staatlichen Gasgesellschaften, Bulgariens Bulgargaz und BOTAŞ der Türkei, haben am heutigen Dienstag einen 13-Jahres-Vertrag unterzeichnet, der Bulgarien Zugang zum Gasnetz der Türkei und zu Flüssigerdgas-Terminals (LNG) gewährt.

Der türkische Energieminister, Fatih Dönmez, erklärte, das Abkommen ermögliche Bulgarien den Transport von rund 1,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr und trage zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Südosteuropa bei.

„Dieses Abkommen wird ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Erdgassicherheit in der Balkanregion sein“, fügte er hinzu und betonte, dass das derzeitige Abkommen mit Bulgarien auch ein wichtiges Sprungbrett für die Türkei sei, um ein Gasdrehkreuz zu werden. „Mit den Investitionen, die sowohl die Lieferländer als auch die europäischen Länder tätigen werden, besteht die Möglichkeit, diese Kapazität in kürzester Zeit zu erhöhen“, erklärte er

Bulgarien war fast vollständig von russischem Gas abhängig, sucht aber nach Alternativen, nachdem Moskau im April die Lieferungen eingestellt hatte, weil Sofia sich weigerte, in Rubel zu zahlen. Im Rahmen des neuen Abkommens kann Bulgargaz die türkischen LNG-Terminals für Ladungen nutzen, die über das Gasnetz von BOTAŞ nach Bulgarien transportiert werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Laut dem bulgarischen Energieminister Rossen Hristow löst das Abkommen das Problem der unzureichenden Infrastruktur Bulgariens für die Entladung von verflüssigtem Erdgas.

„Mit diesem Abkommen sichern wir uns die Möglichkeit, Gas von allen globalen Produzenten zu kaufen und es in der Türkei zu entladen, was für Bulgarien logistisch am besten geeignet ist“, sagte der bulgarische Interims-Energieminister Rossen Hristow.

Bulgarien hat bereits einen langfristigen Vertrag mit Aserbaidschan über fast 1 Milliarde Kubikmeter Erdgas abgeschlossen, das es über das türkische Gasnetz bezieht. Der Rest des bulgarischen Bedarfs von etwas mehr als 3 Mrd. Kubikmetern pro Jahr wird durch LNG-Importe aus Griechenland gedeckt.