Start Politik Ausland Kampf gegen Terror USA: Die Türkei hat ein Recht auf Selbstverteidigung

Kampf gegen Terror
USA: Die Türkei hat ein Recht auf Selbstverteidigung

Die Türkei leidet unter einer reellen terroristischen Bedrohung und hat jedes Recht, sich und ihre Bürger zu verteidigen, so das Weiße Haus am Montag. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (l) mit seinem Amtskollegen Joe Biden beim NATO-Treffen in Brüssel am 14. Juni 2021 (Foto: tccb)
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Washington – „Die Türkei sieht sich weiterhin einer reellen terroristischen Bedrohung ausgesetzt, insbesondere im Süden des Landes. Sie hat sicherlich jedes Recht, sich und ihre Bürger zu verteidigen“, sagte der Koordinator des Nationalen Sicherheitsrates für strategische Kommunikation, John Kirby, gegenüber Reportern am Dienstag.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hatte am Sonntag eine Bodenoperation im Nordirak und Nordsyrien angekündigt, um „die terroristische Bedrohung zu beseitigen“. Er fügte hinzu, dass die Türkei im Kampf gegen den Terrorismus nicht schweigen werde.

„Wir haben unsere Antwort auf den abscheulichen Angriff, der sechs Unschuldige das Leben gekostet hat, gegeben, indem wir die terroristischen Ziele im Nordirak und in Syrien zerstört haben“, sagte Erdoğan bei einer Eröffnungsfeier in der nordöstlichen Provinz Artvin.

Erdoğans Äußerungen erfolgten, nachdem die Türkei am frühen Sonntag die Operation „Klauenschwert“ gestartet hatte, eine grenzüberschreitende Militäroperation gegen die Terrorgruppe PKK und ihren syrischen Ableger YPG. Laut der türkischen Regierung haben die Terrorgruppen an der irakischen und syrischen Grenze Unterschlüpfe, von wo sie Anschläge auf türkischem Boden planen.

„Es handelt sich dabei nicht nur um eine Luftoperation“, betonte Erdoğan und fügte hinzu, dass die zuständigen Einheiten ihre Beratungen durchführen und entsprechende Maßnahmen ergreifen würden.

Die türkische Luftoperation folgte auf den Terroranschlag vom vergangenen Sonntag auf der belebten Istiklal-Straße in Istanbul, bei dem mindestens sechs Menschen getötet und 81 verletzt wurden.

„Die Operation Klauenschwert, die am 19. November in den nördlichen Gebieten Iraks und Syriens gestartet wurde, war die größte, umfassendste und effektivste Luftoperation gegen die Terrororganisation in der letzten Zeit“, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar in seiner Rede im Parlament in der Hauptstadt Ankara.

Die PKK wird von den USA, der Türkei und der Europäischen Union als terroristische Organisation eingestuft, und die Unterstützung Washingtons für ihre syrische Schwesterorganisation hat die bilateralen Beziehungen zu Ankara stark belastet. Die PKK/YPG kontrolliert einen Großteil des Nordostens Syriens, nachdem sich die Truppen des syrischen Regimechefs Bashar Assad 2012 zurückgezogen haben. Die USA haben sich im Kampf gegen die Terrorgruppe IS vor allem mit den PKK/YPG-Terroristen in Nordostsyrien zusammengetan. Die Türkei hingegen lehnte die Präsenz der PKK/YPG in Nordsyrien entschieden ab.

Unter dem Vorwand, den IS zu bekämpfen, haben die USA der PKK/YPG trotz der Sicherheitsbedenken ihres NATO-Verbündeten eine militärische Ausbildung gewährt und sie mit LKWs militärisch unterstützt. Um zu unterstreichen, dass man nicht eine Terrorgruppe unterstützen kann, um eine andere zu besiegen, führte die Türkei ihre Antiterroroperationen durch, bei denen es ihr gelang, eine beträchtliche Anzahl von Terroristen aus der Region zu entfernen.

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