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Ukraine-Konflikt
Türkische Moschee in Mariupol nicht von Raketen getroffen

Der Vereinsvorstand der türkischen Moschee in der ukrainischen Stadt Mariupol hat internationale Medienberichte, darunter auch eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP, wonach das Gotteshaus durch russische Raketen getroffen wurde, dementiert.

(Screenshot/Twitter)
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Kiew – Der Vereinsvorstand der türkischen Moschee in der ukrainischen Stadt Mariupol hat internationale Medienberichte, darunter auch eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP, wonach das Gotteshaus durch russische Raketen getroffen wurde, dementiert.

In einem Interview mit der unabhängigen Journalistin Esra Öztürk sagte İsmail Hacıoğlu, dass es zwar Raketeneinschläge in der Nähe der Moschee gegeben habe, das Gebäude selbst jedoch nicht getroffen wurde. Laut Hacıoğlu trafen die Raketen in etwa 700 Meter Entfernung ein. Es gebe keine Schäden am Gebäude oder menschliche Opfer. Es befänden sich noch 86 türkische Zivilisten in Mariupol, die am Sonntag mit Bussen evakuiert werden sollen, so der Moscheechef.

Die Journalistin Esra Öztürk hat Medienvertreter und die Öffentlichkeit eindringlich dazu aufgerufen, keine Falschmeldungen mehr zu verbreiten. In einem Gespräch mit NEX24 erklärte Öztürk, dass auch türkische Staatsbürger in einem nahegelegenen Bunker die Meldung dementiert hätten. Sie warnte davor, mit solchen Falschmeldungen die Türkei in Kriegshandlungen hineinzuziehen.

Auch das ukrainische Außenministerium berichtete von Angriffen auf die Moschee. Nach Angaben Kiews suchten mehr als 80 Menschen, darunter auch türkische Staatsbürger, in der Moschee Zuflucht, als diese bombardiert wurde.

„Die Moschee von Sultan Suleiman dem Prächtigen und seiner Frau Roxolana (Hurrem Sultan) in Mariupol wurde von russischen Angreifern beschossen. Mehr als 80 Erwachsene und Kinder, darunter auch türkische Staatsangehörige, verstecken sich dort vor dem Beschuss“, so das Ministerium in einer Twittermitteilung.

Die Sultan-Suleiman-Moschee und das Islamische Kulturzentrum wurden am 15. Oktober 2007 eröffnet. Die Architektur der Moschee wurde der Süleymaniye-Moschee in Istanbul nachempfunden. Finanziert wurde die Moschee vom türkischen Geschäftsmann Salih Cihan.