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Schwarzer Januar
Das Geständnis von Michail Gorbatschow: „Der 20. Januar hat mir eine Lehre erteilt“

Am 20. Januar begeht Aserbaidschan den 32. Jahrestag der tragischen Januarereignisse von 1990.

Vorsitzender der Kommunistischen Partei der Sowjetunion
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Ein Gastbeitrag von Dr. Gurban Alakbarov

In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1990 drangen sowjetische Truppen (einschließlich des KGB und Innenministeriums) auf direkte Anweisung des sowjetischen KP-Führers Michail Gorbatschow in Baku und die umliegenden Regionen ein und richteten unter Einsatz von schwerem Kriegsgerät und anderen Waffen ein Massaker unter der Zivilbevölkerung an. Der Hauptzweck der Intervention der UdSSR-Truppen bestand darin, die von den Aserbaidschanern begonnene Befreiungsbewegung zum Verlassen der Union zu zerschlagen.

Der Einmarsch der sowjetischen Truppen führte zu einer noch nie dagewesenen Tragödie für Aserbaidschan. 131 Menschen wurden getötet, 744 schwer verletzt und 841 unrechtmäßig verhaftet. Infolge der Operationen der sowjetischen Armee wurden 200 Wohnungen, Häuser, privates und staatliches Eigentum zerstört. Unter den Getöteten befanden sich auch Frauen, Kinder und ältere Menschen sowie Mitarbeiter des medizinischen Notdienstes.
Obwohl seit diesen blutigen Tagen viele Jahre vergangen sind, erinnern sich die Aserbaidschaner an die schreckliche Nacht, die viele unschuldige Menschenleben forderte, und begehen jedes Jahr den Jahrestag der Tragödie vom 20. Januar.

Der 20. Januar ist im Gedächtnis der aserbaidschanischen Nation als Tag der landesweiten Trauer verewigt

„Eine große Anzahl von Einwohnern Bakus wurde getötet, es ist schwer. Im Januar 1990 wurde das Leben vieler Einwohner von Baku ausgelöscht. Das ist hart, sehr hart“, schrieb Michail Gorbatschow in seinem Buch „Leben und Reformen“ über den blutigen Einmarsch der sowjetischen Armee in Baku am 20. Januar.

Im Versuch, sich von diesen blutigen Ereignissen zu distanzieren, versucht Gorbatschow, die militärische Intervention der sowjetischen Truppen in Baku mit einem primitiven Argument zu rechtfertigen – dem Ausnahmezustand: „Am 13. Januar randalierten Rowdys in Baku und töteten Menschen. Dieser Schritt wurde unternommen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.“
„Der 20. Januar hat mir eine Lehre erteilt“.

Damit gab Gorbatschow die Verantwortung für das Massaker vom 20. Januar zu, wenn auch indirekt. „Ich habe aus dieser Tragödie eine Lehre gezogen. Die Regierung kann sich nicht weigern, in einer Notsituation Gewalt anzuwenden. Diese Aktion muss jedoch gerechtfertigt sein, und die Schritte müssen sich auf sehr strenge Maßnahmen beschränken. Die Lösung des Problems darf nur auf politischem Wege gefunden werden“, so Michail Gorbatschow in seinen Memoiren.

Ja, meine Damen und Herren, leider leben wir in einer Welt, in der Gorbatschow, der am 20. Januar 1990 die Tötung Hunderter unschuldiger Menschen anordnete, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.


Gastbeiträge geben die Meinung der Autoren wieder und stellen nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar


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