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Erdogan: EU-Mitgliedschaft ist oberstes Ziel

Bei einem Treffen mit EU-Botschaftern in Ankara hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Europa einen Neuanfang angeboten. 

(Archivfoto: tccb)
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Ankara – Bei einem Treffen mit EU-Botschaftern in Ankara hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Europa einen Neuanfang angeboten.

„Wir teilen seit tausend Jahren eine gemeinsame Geografie, dasselbe Zivilisationsbecken, das uns ernährt hat. Genauso wie es nicht möglich ist, die türkische Geschichte ohne Europa zu verstehen, ist es nicht möglich, die europäische Geschichte ohne die Türkei zu verstehen. Wir als Nation stellen uns unsere Zukunft gemeinsam mit Europa vor. In diesem Sinne kämpfen wir seit fast 60 Jahren für die Vollmitgliedschaft in der Union. Wir haben die Vollmitgliedschaft, die unser höchstes Ziel ist, nie aufgegeben, trotz aller Doppelmoral und Ungerechtigkeiten, die wir in diesem Prozess erlebt haben“, sagte der türkische Staatschef bei dem Treffen.

Die Türkei sei bereit eine positive Agenda mit einer langfristigen Perspektive zu schaffen und die Beziehungen mit Europa „wieder auf den richtigen Weg zu bringen“.

Erdogan: „Wir erwarten von unseren europäischen Freunden, dass sie den gleichen Willen zeigen.“

„Genauso wie der 60-jährige Aufnahmeprozess unseres Landes eine strategische Entscheidung für uns ist, wird die Aufnahme der Türkei als Vollmitglied durch die EU eine ontologische Entscheidung in Bezug auf die Zukunft der Union sein“, so Erdogan weiter.

„Es liegt in unseren Händen, die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei im Jahr 2021 erfolgreich umzugestalten“, sagte er bei der Versammlung im offiziellen Cankaya-Palast in der Hauptstadt Ankara.

Obwohl sich die Türkei schon vor Jahrzehnten um die EU-Mitgliedschaft bemühte, wurde sie erst 2005 offiziell zum Kandidaten für die Vollmitgliedschaft, und in den letzten Jahren ist der Beitrittsprozess ins Stocken geraten. Erdogan betonte, dass 2020 kein einfaches Jahr für die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU gewesen sei und fügte hinzu, dass einige EU-Mitgliedsländer darauf abzielten, die bilateralen Probleme mit der Türkei „in den Hallen der EU“ zu lösen.

„Die Türkei-EU-Agenda wurde missbraucht, indem man sich hinter dem Vorwand der Einheit [und] Solidarität versteckt hat“, so Erdogan.

(Screenshot/Twitter)

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