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„GERMANIA“: ZDF und funk fragen, was Deutschsein heißt

Am Mittwoch, 16. Dezember 2020, gehen bei ZDFkultur drei neue Folgen des Erfolgsformats "GERMANIA" online. Prominente Deutsche mit ausländischen Wurzeln erzählen, wie sie aufgewachsen sind, wie sie Karriere gemacht haben und was Heimat für sie bedeutet.

Rennrollstuhlsportler Alhassane Balde (Foto: ZDF)
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Er hält die deutschen Rekorde über 800, 1500 und 5000 Meter und gewann 2017 bei der WM in London zweimal Bronze: Die Rede ist von dem 1985 geborenen Rennrollstuhlsportler Alhassane Baldé. Am Mittwoch, 16. Dezember 2020, gehen bei ZDFkultur drei neue Folgen des Erfolgsformats „GERMANIA“ online. Prominente Deutsche mit ausländischen Wurzeln erzählen, wie sie aufgewachsen sind, wie sie Karriere gemacht haben und was Heimat für sie bedeutet. Neben Alhassane Baldé mit dabei: Fußballer Daniel Keita-Ruel und Sängerin Meral Al-Mer. Online sind die Filme zu sehen in der ZDFmediathek und auf dem YouTube-Kanal „GERMANIA“.

„GERMANIA“ zeichnet in jeweils rund fünfzehnminütigen Filmen ein durchaus kontroverses Bild von Deutschland und fragt: Was ist deutsche Identität? Und wie lebt es sich mit und zwischen mehreren Kulturen? Zu Wort kommen junge Protagonisten und Protagonistinnen aus den Bereichen Kultur und Sport. In Kooperation der ZDF-Redaktionen von ZDFkultur und Sport mit funk sind ehrliche und bewegende Porträts entstanden, #ichbingermania.

Die drei neuen „GERMANIA“-Folgen stehen unter dem Motto „Gegen jeden Widerstand“. Seit seiner Geburt ist Alhassane Baldé querschnittsgelähmt. Zum sechsten Geburtstag bekam er einen Rennrollstuhl geschenkt – mit dem Hinweis, er solle das Geschenk auch nutzen. Heute ist er einer der erfolgreichsten deutschen Rennrollstuhlsportler und mischt in der Weltspitze mit. Auch aufgrund seiner Hautfarbe stieß Baldé – geboren im westafrikanischen Guinea, aufgewachsen in Deutschland – immer wieder auf Widerstände: Er habe Menschen erlebt, die hinterfragten, warum er denn für Deutschland starte und nicht für „mein eigenes Land“, berichtet er. „Dass mein eigenes Land eigentlich Deutschland ist, das kommt für die nicht in Frage.“

Der 1989 in Wuppertal geborene Daniel Keita-Ruel – seine Mutter stammt aus Korsika, sein Vater aus dem Senegal – spielt heute als erfolgreicher Stürmer in der zweiten Fußballbundesliga. Für Schlagzeilen sorgte er zeitweise, weil er 2011 nach einer Serie von Raubüberfällen in seiner Heimatstadt verhaftet und zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Wie es dem jungen Deutsch-Franzosen gelang, sich vom Kriminellen zum Profifußballer zu wandeln, erzählt er bei „GERMANIA“.

Auch die Sängerin und Autorin Meral Al-Mer, 1981 als Tochter syrischer Eltern in Mönchengladbach geboren, hat eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Als Meral ein Kind war, reiste der Vater mit ihr und ihrer Mutter in die Türkei, kehrte aber nur mit seiner Tochter nach Deutschland zurück. Erst viele Jahre später konnte sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter machen. Meral wuchs bei ihrem Vater auf, der verzweifelt versuchte, in Deutschland Anschluss und Anerkennung zu finden. Immer wieder fiel Meral seinen Gewaltausbrüchen zum Opfer. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Buch „Nicht ohne meine Mutter“ und in vielen Songs verarbeitet.

Auch 2021 wird es neue „GERMANIA“-Folgen geben. Das Format, das 2018 den Grimme-Preis und den Goldene Kamera Digital Award gewann, ist Teil des digitalen Kulturangebots des ZDF. Eingebettet in die ZDFmediathek bündelt und produziert ZDFkultur Inhalte aus allen kulturellen Genres, um Nutzerinnen und Nutzern Raum für aktuelle Diskurse und neue Perspektiven zu schaffen.