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Lira-Absturz: „Diesmal ist nicht Erdogan schuld“

Die Lira gehörte seit Mai dieses Jahres weltweit zu den stärksten Währungen. Nach einer Krise im vergangenen Jahr bei der sie im August gegenüber dem US-Dollar bis auf 6,44 fiel, stabilisierte sich die türkische Währung Anfang dieses Jahres und gewann seit Mai kontinuierlich an Wert. Am 8. August lag sie bei 5,45. 

(Symbolfoto: AA)
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Istanbul – Nach einer Krise im vergangenen Jahr bei der sie im August gegenüber dem US-Dollar bis auf 6,44 fiel, stabilisierte sich die türkische Währung Anfang dieses Jahres und gewann seit Mai kontinuierlich an Wert. Am 8. August lag sie bei 5,45.

Seit diesem Tag verliert sie jedoch wieder an Wert und erlitt in der Nacht zum Montag einen Rekordverlust, bei dem sie zeitweise bis auf 6,40 fiel. Wo Wirtschaftsanalysten sonst den türkischen Staatspräsidenten mit „seinen Äußerungen oder radikalen politischen Aktionen für Schwankungen beim Wechselkurs der Währung des Landes“ verantwortlich machen, lägen die Gründe diesmal „weit entfernt von Erdogan – sowohl politisch als auch geografisch“.

Laut dem Wirtschaftsmagazin Handelsblatt sei momentan die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump gegenüber China und die Reaktionen japanischer Investoren auf diese Politik für den Kursverlust verantwortlich. Trump hatte am Sonntag Zölle auf bestimmte chinesische Produkte noch einmal erhöht. Peking reagierte darauf mit Gegenzöllen. Viele Investoren zogen aus Angst vor einer Ausweitung des Handelskriegs zwischen den beiden Weltmächten ihr Geld aus riskanteren Regionen ab, um es in sicheren Häfen zu parken, berichtet Handelsblatt weiter. Die Türkei sei davon besonders betroffen gewesen.