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Jean Ziegler verurteilt Zustände in griechischen Flüchtlingslagern

"Es stehen Europawahlen bevor. Die Verantwortlichen für diese fürchterliche Abschreckungspolitik müssen dringend abgewählt werden", fordert Jean Ziegler.

(Foto: pixa)
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„Ein solidarisches Europa muss sich an der Solidarität mit Flüchtlingen beweisen. Eine Situation wie in den Hotspots auf den griechischen Inseln ist unmenschlich und muss beendet werdet“, berichtet Jean Ziegler nach dem Besuch des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos.

Der Vizepräsident des beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrates reist zurzeit mit einer Delegation von medico international und Pro Asyl um sich selbst ein Bild der Zustände vor Ort zu machen.

„Es stehen Europawahlen bevor. Die Verantwortlichen für diese fürchterliche Abschreckungspolitik müssen dringend abgewählt werden“, fordert Jean Ziegler.

Die Lager seien hoffnungslos überbelegt. „Das Lager Moria ist für 2500 Menschen ausgelegt. Aktuell wohnen dort rund 4000 Geflüchtete. Weitere 1000 zelten in der Umgebung. Tausende Frauen und Kinder sitzen monatelang, manche jahrelang dort fest, weil der Flüchtlingsdeal mit Erdogan dies so vorsieht“, erläutert Karl Kopp, Leiter der Europa-Abteilung von Pro Asyl.

Nur dank NGOs und Ehrenamtlichen vor Ort sei eine medizinische Notversorgung gewährleistet. „Moria steht nicht nur für furchtbare Lebensbedingungen. Moria ist auch das zynische Modell wie in europäischen Grenzverfahren Schutzsuchende völlig rechtlos gestellt werden“, kritisiert Kopp.

„Viele Kommunen in Deutschland und Europa haben bereits die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen erklärt. Wenn die EU-Innenminister endlich ihre Blockadehaltung aufgeben, sind eine Umverteilung und damit ein Ende dieser elendigen Zustände machbar“, sagt Ramona Lenz, Referentin für Flucht und Migration.

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