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Wahlen in Israel
Israelische Organisation fährt Araber zu den Wahlurnen

Um Beduinen-Bürger Israels, die in in der Negev-Wüste leben, mit Bussen zu den Wahlen zu fahren, haben bisher über 1.400 Israelis Zehntausende Schekel an eine Organisation gespendet. 

(Foto: pixa)
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Jerusalem (nex) – Um Beduinen-Bürger Israels, die in in der Negev-Wüste leben, mit Bussen zu den Wahlen zu fahren, haben bisher über 1.400 Israelis Zehntausende Schekel an eine Organisation gespendet.

Die Initiative werde voraussichtlich am Dienstag zwischen 6.000 und 10.000 Beduinen zu den Wahlen bringen.

Die vollständig durch Spenden finanzierte Aktion wird von „Zazim“ organisiert. Bei Zazim handelt es sich um eine israelische Menschenrechtsbewegung.

Laut Zazims Website hatte die Kampagne am Sonntagmorgen genug Geld gesammelt, um mindestens 40 Minibusse und Geländewagen zu mieten, die bis zu 15 Wähler gleichzeitig zwischen ihren Dörfern und Wahllokalen befördern können.

„Ein hoher Prozentsatz der Menschen in unbekannten Dörfern taucht nicht zur Wahl auf, nur weil sie keinen Weg dazu haben“, zitiert das Onlinemagazin „972mag“ Atia al-Asam, Leiterin des informellen, nicht anerkannten Dorfrates, der im Rahmen der Kampagne darlegte, was die Dorfbewohner brauchen, um am Dienstag zur Wahl zu kommen.

„Die Wahllokale befinden sich nur in anerkannten Dörfern“, erklärte al-Asam und fügte hinzu, dass einige gezwungen sind, bis zu 70 Kilometer (über 40 Meilen) zu reisen. Er glaubt, dass es der Mangel an Transportmöglichkeiten ist, der die meisten Beduinen aus den nicht anerkannten Dörfern am Wahltag zu Hause bleiben lässt.

Der Staat habe die Pflicht, seinen Bürgern das Wählen zu ermöglichen, sagte al-Asam. „Warum bauen sie nicht Wahllokale in den nicht anerkannten Dörfern, in denen es Schulen gibt? Es würde das Problem lösen.“

„Wir sagen den Leuten nicht, für wen sie stimmen sollen“, betonte al-Asam, „der Punkt ist, dass sie wählen.“

„Bei den Wahlen 2015 versuchte Netanjahu, die Stimmen der arabischen Bürger als Bedrohung darzustellen, aber die wirkliche Bedrohung für die Demokratie ist die zunehmende Aufstachelung gegen 20 Prozent der israelischen Bürger“, so die Israelin Raluca Ganea und bezog sich damit auf die mehr als 1,5 Millionen arabischen Bürger Israels. Raluca ist Gründerin von Zazim.

(Foto: Zazim.org)

„Unsere Gemeinschaft streckt ihre Hand in Solidarität mit den Beduinen des Negev aus und sendet eine klare Botschaft an alle arabischen Bürger: Ihre Stimme zählt für uns.“

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