Verbündete sollen die gesamten Kosten – „plus 50 %“ – für stationierte US Truppen übernehmen.
Washington (nex) – Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Bloomberg seien Pläne in der Entwicklung, den Verbündeten der USA die Gesamtkosten der Stationierung von US Truppen zu übertragen – „plus 50 %“ für das Privileg, sie unterhalten zu dürfen.
Verbündete an den Militärausgaben zu beteiligen ist kein neues Anliegen in der amerikanischen Sicherheitspolitik und auch Präsident Trump thematisierte dies seit Beginn seiner Amtszeit stark. Nun seien konkrete Pläne in Arbeit, wie Regierungsbeamte gegenüber Bloomberg berichteten. „Cost Plus 50“ heißt die neue Losung, die der Nationale Sicherheitsrat ausgearbeitet habe.
Staaten, in denen US Truppen stationiert sind, sollen demnach neben den gesamten Kosten zusätzlich 50 Prozent zahlen. Deutschland zahlte bislang 28 Prozent der jährlichen Kosten, ca. 900 Mio Euro. Käme die neue Regelung, würde das eine Verfünffachung der bisherigen Ausgaben bedeuten. Für Staaten wie Japan, Südkorea oder die VAE, sehe die Situation ähnlich aus.
Als in Südkorea neulich Verhandlungen über den Status der stationierten Truppen mit den USA liefen, führten Trumps Forderungen fast zu einem Abbruch der Verhandlungen. Entgegen der Positionen seiner eigenen Chef-Unterhändler, beharrte Trump auf die volle Kostenübernahme plus 50% seitens Südkorea.
Kostennachlass für „gute“ Verbündete
Wie das Nachrichtenportal Bloomberg weiter berichtet, sei das Pentagon beauftragt worden, ein Modell auszuarbeiten, wonach Verbündete, die die USA bei künftigen internationalen Sicherheitsfragen unterstützten, einen Rabatt auf die Kosten für stationierte US-Truppen erhalten könnten.
Somit hätte die US Außen- und Sicherheitspolitik ein weiteres Druckmittel, um Verbündete in Zukunft auf Linie mit den Interessen der USA zu bringen. Die Höhe des Rabatts würde sich aus der Tragweite der Unterstützung errechnen. Laut Bloomberg sehen sich viele Verbündete vor den Kopf gestoßen und bezweifeln sogar, ob die USA noch weiter verbündet bleiben wollten.
Experten bemängeln an dem Vorstoß, dass die US Truppen, die im Ausland stationiert sind, nicht den Interessen der jeweiligen Staaten dienen, sondern sich für die Wahrung der Sicherheitsinteressen der USA dort befänden. Eine derartige Forderung an Bündnispartner sei kontraproduktiv für die Sicherheitspolitik der USA.