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Syrische Kurden: YPG nicht unser Vertreter

Nuri Brimo, Vertreter des "Kurdischen Nationalrates" (KNC) in Syrien, hat erneut verdeutlicht, dass die Terrororganisation PKK und ihr syrischer Ableger PYD nicht die Vertreter und auch kein Sprachrohr der Kurden sind. Auch seien diese keine militärisch-kurdische Armee. Darüber hinaus habe die terroristische Organisation stets Feindseligkeit zwischen Kurden und Arabern geschaffen.

(Archivfoto: Screenshot/Twitter)
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Ankara (tp/nex) –  In einem Interview mit der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu brachte der Vertreter des „Kurdischen Nationalrates“ (KNC) in Syrien, Nuri Brimo, erneut zum Ausdruck, dass weder die Terrororganisation PKK, noch deren syrischer Ableger PYD bzw. YPG Vertreter der kurdischen Bevölkerung in Syrien seien, noch das Recht hätten, in deren Namen zu sprechen oder aufzutreten. Auch seien diese miteinander verflochtenen Organisationen nicht berechtigt, als militärische Vertretung syrischer Kurden zu agieren.

Die Streitkräfte des kurdischen Nationalrats in Syrien und damit der syrisch-kurdischen Bevölkerung, seien „ausschließlich die syrischen Peschmergas“, so Brimo im Interview

Die syrischen Peschmergas, die seit 2012 in Militärlagern in Erbil und Dohuk im Nordirak trainiert werden und seither kurdische Gebiete in Syrien und im Irak gegen An- und Übergriffe vom IS (Daesh) verteidigen, verfügen derzeit wohl über 8.000 bis 10.000 Kämpfer, werden aber nicht von der Anti-IS-Koalition unter der Führung der USA unterstützt.

Bisher hatten der syrische PKK-Ableger, die nicht minder-terroristische PYD, die Peschmerga an einer flächendeckenden Rückkehr in die kurdischen Gebiete in Syrien, unter dem ideologischen Schutz der USA und der Unterstützung von terroristischen PKK-Kämpfern, gehindert. Nuri Brimo hierzu: „Die USA und Andere müssen da dringend umdenken“.

Auch sei es, so Brimo, an der Zeit, dass die USA ihre Allianz mit der PYD aufgeben müssten. Diese liege nicht im Interesse der syrischen Kurden und diene keinesfalls einer Lösung der Probleme Syriens und sei einer dahingehenden Lösung abträglich. Auch sei dahingehend eine Stabilität an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei notwendig und unumgänglich. Dies sei jedoch mit einer Terrororganisation nicht machbar oder verhandelbar.

Auch innerhalb Syriens dient die PYD nach den Worten von Brimo nicht einer Lösung bestehender Probleme und der Beendigung des Bürgerkriegs. „Die PYD sät seit Jahren Groll und Hass sowie Feindseligkeit unter den syrischen Kurden“ erklärte Nuri Brimo. Darüber hinaus habe die terroristische Organisation stets Feindseligkeit zwischen Kurden und Arabern geschaffen.

Der türkische Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan nannte die Äußerungen Washingtons, dass die Türkei „Kurden angreife“, irrational. Das Land bekämpfe Terrororganisationen wie die PKK oder dessen verlängerten Arm in Syrien, die YPG und den IS.

In einer Erklärung sagte Ibrahim Kalin, Sprecher Erdogans: „Das Problem ist, dass PKK/PYD/YPG versuchen, eine Ordnung zu schaffen, indem sie Kurden, die ihnen nicht gehorchen, und ihre terroristischen Aktivitäten gegen unser Land unterstützen, unterdrücken.“

„Es besteht kein Zweifel, dass eine Terrorgruppe kein Verbündeter der USA sein kann“, sagte Kalin.

„Trump steckt fest zwischen der öffentlichen Meinung der USA, die die Präsenz der USA in Syrien und im gesamten Nahen Osten in Frage stellt sowie Politikern seiner Partei und Verbündeten, wie Israel und Saudi-Arabien, die gegen den Rückzug sind“, sagte Erdogans Berater Yasin Aktay in einem Interview mit Al Jazeera.

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