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China: Hui-muslimischer Dichter Cui Haoxin erneut festgenommen

In einem Tweet vom 28.11. hat Cui Haoxin erneut von einer Festnahme am 27.11. berichtet, bei der er aufgefordert wurde, seinen Twitteraccount zu schließen.

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Von Prof. Dr. Hans-Christian Günther

Ich hatte bereits in der jüngeren Vergangenheit von dem mutigen Dichter der muslimischen Hui-Minderheit Cui Haoxin (muslimischer Name Ismaelan) und der Drohungen und Verhaftungen von Seiten der chinesischen Behörden berichtet: China: Behörden bedrohen Hui-muslimischen Dichter Cui Haoxin

In einem Tweet vom 28.11. hat Cui Haoxin erneut von einer Festnahme am 27.11. berichtet, bei der er aufgefordert wurde, seinen Twitteraccount zu schließen. Er hat sich geweigert und wurde zunächst wieder freigelassen. In seinem neuesten Tweet vom 4.12. schreibt er, dass er zwar noch am Leben sei, sich jedoch ,,wie ein Lamm auf dem Weg zum Schlachthof“ fühle.

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Cui Haoxin hat sich nicht nur dem Kampf gegen die Hui-Muslime, der Zerstörung ihrer Moscheen, der Gängelung von Seiten der Behörden verschrieben; er hat auch über Xinjiang berichtet.

Dass er erneut bedroht wird, darf man im Zusammenhang mit der Tatsache sehen, dass die VR China jetzt, wo sie ihr Anliegen – aufgrund mangelnder internationaler Solidarität – im Grunde genommen erreicht hat, sich verstärkt der Ausrottung der Hui-Muslime zuwendet.

Ich hatte bereits davon berichtet, dass die Hui-Muslimische Autonome Region Ningxia inzwischen die Maßnahmen in Xinjiang übernommen hat. Neuerdings hat man auch neue Internierungslager in den Provinzen Gansu und Shaanxi entdeckt.

Vor allem Gansu ist eine Provinz mit großer Hui-muslimischer Minderheit. Die Lager sind freilich auch für Christen gedacht. Für Uiguren ist inzwischen ein dem Islam konformes Leben unmöglich: Moscheen sind zerstört, in Bars verwandelt oder reine Touristenattraktionen. Wer nicht im Konzentrationslager ist, wird rund um die Uhr von Parteispitzeln – auch im eigenen Haus – überwacht. Man bereitet sich inzwischen vor, dasselbe mit Hui-Muslimen, danach mit Christen zu tun. Die islamische Welt, die ,christliche‘ Welt schaut zu!


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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