Start Panorama Ausland Fall Khashoggi Ex-MI6-Chef lobt türkische Ermittlungsbehörden

Fall Khashoggi
Ex-MI6-Chef lobt türkische Ermittlungsbehörden

In einem Gespräch mit dem britischen Nachrichtensender BBC lobte der ehemalige Chef des britischen Geheimdienstes MI6, Sir John Sawers, die Ermittlungsbehörden der Türkei anlässlich des Falles des mit hoher Wahrscheinlichkeit ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi.

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London (nex) – In einem Gespräch mit dem britischen Nachrichtensender BBC lobte der ehemalige Chef des britischen Geheimdienstes MI6, Sir John Sawers, die Ermittlungsbehörden der Türkei anlässlich des Falles des mit hoher Wahrscheinlichkeit ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi.

Sawers sagte dem BBC, er respektiere die Gründlichkeit und Professionalität der türkischen Geheimdienste: „Die Genauigkeit der Details, die von türkischen Sicherheitsquellen kommen, sind so eindeutig, dass eine Aufnahme existieren muss.“

Er wies darauf hin, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und Saudi-Arabien in den letzten zehn Jahren nicht immer die besten waren und man aus diesem Grund davon ausgehen könne, dass die türkischen Behörden die Gebäude der saudischen Regierung sehr genau beobachtet haben.

„Sie hatten vielleicht das Konsulat abgehört oder das Killer-Kommando hatte irgendwelche elektronischen Geräte dabei die abgehört werden konnten“, so der Geheimdienstler.

„Der Details sind sehr belastend für das Killer-Kommando, und[ihre gemeldeten Identitäten] zeigen, wie nah sie dem Kronprinzen sind“.

Kronprinz Salman hinter Mord

Sawers betonte, dass alle Beweise darauf hindeuteten, dass Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman hinter dem Tod des Journalisten Jamal Khashoggi stecke, und dass die Theorie, dass Abtrünnige aus dem saudischen Militär auf eigene Faust handelten und für den Mord verantwortlich seien, eine „abwegige Fiktion“ sei.

Sawers, der bis 2014 Leiter des britischen Geheimdienstes war, behauptete in dem Gespräch mit BBC auch, dass der Kronprinz nur so handeln würde, wenn er sicher wäre die Zustimmung des Weißen Hauses hinter sich zu haben, sich so zu verhalten, wie er es sich wünscht.

Der Journalist ist seit seinem Betreten des saudischen Konsulats in Istanbul am 2. Oktober vermisst.

Medienberichten zufolge seien mittlerweile Aufnahmen aufgetaucht aus denen hervorgehe, dass Khashoggi noch im Konsulat ermordet dann zerstückelt wurde.

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